Datenphilosophie: Aber was sind eigentlich Daten?

GELB #15 mit Hanna Matheis

Hanna Matheis, Digital Creative Director von UCS spricht in Gelb über Datenphilosophie

Sie umgeben uns in allen Lebensbereichen. Sie sind speicherbare Informationen. Durch sie versuchen wir unsere Realität abzubilden: Daten. Doch was sind alles Daten? Was versteht man unter Datenphilosophie und gehören meine Daten wirklich mir? In Gelb – der DigitalUnPodcast begeben wir uns, gemeinsam mit Hanna Matheis, auf die Suche nach Antworten und bringen etwas Licht in das Dickicht des Datendschungels. 

Hans und die Datenphilosophie

Den Spitznamen Hans, der auch auf ihrem LinkedIn Profil zu sehen ist, hat Hanna sich selbst gegeben. Dahinter steckt der Wunsch, trotz ihres eher niedlichen Namens, den in ihr schlummernden Charakterzug des bodenständigen Hans, der gerne mal ein Feierabendbier genießt, zum Ausdruck zu bringen. Man merkt es bereits: Hanna ist sehr kreativ. Da passt es gut, dass sie aktuell bei UCS als Digital Creative Director angestellt ist. In ihrer Tätigkeit entwickelt sie Kreativkonzepte oder strategische Konzepte für Marketingkampagnen. Ursprünglich hat sie Design studiert, ist im Master aber durch einige theoretische Fächer in diese Richtung abgedriftet und immer mehr in Richtung Marketing gegangen. In ihrer Artikelreihe beschäftigt sie sich mit dem Thema Datenphilosophie. Auf LinkedIn könnt ihr tiefer in Hannas Gedankenwelt eintauchen. 

Was ist Datenphilosophie?

In den datenphilosophischen Artikeln von Hanna liegt der Fokus darauf sich selbst, Kollegen und anderen neue Perspektiven auf das Thema Daten zu eröffnen. Was sind Daten? Wie generiert man Daten? Wie denken wir über Daten? Durch das Beleuchten dieser Fragen soll eine Grundlage für einen gesellschaftlichen Diskurs etabliert werden. Die Artikel sind auf Englisch verfasst, damit dieser Diskurs für so viele Menschen wie möglich zugänglich ist. Im Marketing wird täglich mit Daten gearbeitet. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns damit auseinandersetzen und darüber nachdenken, wie wir über Daten denken. Im Idealfall treffen wir durch das Analysieren von Daten richtige und wichtige Entscheidungen. Wir müssen uns allerdings ständig hinterfragen, da wir alle auf Grund zahlreicher Faktoren und unserer Sozialisierung Grenzen haben und von unserem Umfeld geprägt sind. 

Users are real people – not data: Was sind alles Daten?

Zahlen, Bilder, Signale- das alles sind Daten. Es gibt die Philosophie, dass alles was uns umgibt Daten sein können. Auch Emotionen. Da gibt es aber einen großen und wichtigen Diskurs. Wenn man mit Daten arbeitet, wird alles schnell abstrakt und zahlengetrieben. Letztendlich ist aber jeder Klick, jedes Signal die Reaktion eines Menschen. Man muss sich immer wieder in Gedanken rufen, dass diese Daten von Menschen mit Gefühlen und unterschiedlichen Meinungen generiert werden, die nicht einfach in eine Schublade gesteckt werden können. Es wäre wünschenswert, dass sich jeder mit dem Thema Daten auseinandersetzt, weil wir fast alle irgendwie Teil von einer Plattform sind oder einen Messenger Service nutzen, ohne zu wissen was mit den Daten im Backend passiert. 

Wissen ist Macht: Keine Angst vor Daten

Viele Ängste, die zum Thema Daten entstehen, entstehen manchmal auch durch Unwissenheit oder falsche Interpretation. Wenn man erklärt, worum es geht, und Transparenz erzeugt, ist es leichter greifbar. Man erkennt was im Hintergrund passiert, wenn man auf eine Ad auf Instagram klickt und wie das den Algorithmus beeinflusst. Gerade Menschen, die außerhalb der digitalisierten Bubble leben, müssen sich damit beschäftigen. Auch ältere Leute haben oft eine grundlegende Abwehrhaltung gegen alles was mit digitalen Daten zu tun hat. Beschäftigt man sich aber mit dem Thema, kann ein ganz anderer Austausch stattfinden. Wer sich weigert per Videochat mit seinem Enkelkind zu telefonieren, oder Whatsapp zu verwenden, um mit den Kindern in Kontakt zu bleiben, wird heutzutage in den meisten Fällen weniger Kontakt haben als diejenigen, die das Medium der jüngeren Generation nutzen. Wer sich bewusst macht, welche Rechte man selbst und welche Rechte die Plattform hat, erweitert sein Wissen und damit hat so einen sicheren Umgang mit Daten. 

Was ist die Gefahr der Unwissenheit?

Wie die großen sozialen Plattformen aktuell mit den Daten umgehen, ist nicht sehr benutzerfreundlich. Unter anderem gibt es hier nach wie vor ein datenschutzrechtliches Problem. Auch der Staat müsste hier mit kreativen Maßnahmen und weniger Bürokratie intervenieren. Da gibt es aber tolle Modelle, bei denen sowohl der Nutzer als auch die Plattformen einen Mehrwert haben. Kurz zusammengefasst: Man kann über ein modulares System aussuchen, welche Daten genutzt oder verkauft werden können und bekommt dann ein Entgelt dafür. Wer sich unsicher ist, verweigert sich der Digitalisierung eher. Gerade die ältere Generation läuft dadurch Gefahr, dass Produkte an ihnen vorbeientwickelt werden. Grund ist, dass man deren User Experience bei der Entwicklung von neuen Produkten komplett ausschließt. Dabei kann die Sammlung von Daten dem User auch einen Mehrwert bieten. 

Im Podcast erfahrt ihr außerdem, warum bei der Interpretation von Daten vier Augen meistens mehr sehen als zwei, ob eure Daten wirklich euch gehören und wie ihr Teil des Diskurses werden könnt. Hört rein in die neue folge Gelb, erfahrt wo ihr Hannas Artikel findet und wo ihr sie auf der Digitalmesse treffen könnt. Eine Folge, die Denkanstöße gibt und zum Philosophieren anregt. 

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