Ein Jahr beim 1.FC Nürnberg – Sportdirektor Olaf Rebbe zieht Bilanz

FCN-Sportdirektor Olaf Rebbe zu Gast bei der Steilvorlage

Gleich zwei Geburtstage gibt es in dieser Folge unseres Sport-Podcasts, der Steilvorlage, zu feiern. Denn nicht nur der Podcast feiert sein erstes Jubiläum (Erste Folge im März 2021 mit Felix Walchshöfer) – auch Olaf Rebbe kann auf ein Jahr als Sportdirektor beim 1.FC Nürnberg zurückblicken. „Es war ein bewegendes Jahr und es geht rasend weiter“, das nimmt Olaf bereits am Anfang der Podcast-Folge vorweg. Im Verlauf der Podcast-Episode spricht er mit uns über seinen Arbeitsalltag, die besondere Transferpolitik des FCN und Aufstiegsambitionen.

Dieter Hecking & Olaf Rebbe: „Wie ein geöltes Zahnrad“

„Olaf Rebbe und ich funktionieren wie ein geöltes Zahnrad“ – das sagte Dieter Hecking, Sport-Vorstand des 1. FC Nürnberg, über die Zusammenarbeit mit Olaf Rebbe. Tatsächlich deutet vieles beim Club derzeit auf eine verheißungsvolle Zukunft hin. Derzeit steht der 1.FC Nürnberg auf Platz 5 der 2. Bundesliga (Stand 23.03.2022). Der Strahlkraft des 1.FC Nürnberg ist er sich bewusst: „Der 1.FC Nürnberg gehört in die 1.Bundesliga. Das muss immer das Ziel sein“, so Rebbe.

„Das Heil liegt nicht in einem Transfer“

Eine der Hauptaufgaben eines Sportdirektors sind natürlich auch Neuverpflichtungen. Eine gerne und oft genutztes Mittel, um etwa in einer schwierigen Saisonphase ein Zeichen zu setzen. Aber anstatt Ausschau nach neuen Spieler zu halten, wählt Rebbe eine andere Herangehensweise. Transfers seien gut und oft hilfreich, aber er möchte sich mehr auf die Spieler fokussieren, die dem Verein bereits zur Verfügung stehen. „Das Heil liegt nicht in einem Transfer, sondern in der Gruppe, die vor Ort ist“, so Rebbe. Wie Transfers einem intakten Mannschaftsgefüge schaden können, habe er in seiner Zeit beim Premier-League-Klub Huddersfield Town hautnah miterlebt.

Zum kleinen Kader commited

Nicht nur in Sachen Transferpolitik wählt der 1.FC Nürnberg eine klare Haltung. Auch die Kadergröße möchten die Club-Funktionäre entschieden klein halten. „Wir haben uns klar zu einem kleinen Kader commited“, so Rebbe, „mit 20 Profis und 4 Spielern aus dem Nachwuchsbereich“. Ein im Ligavergleich eher kleiner Kader sorge nicht nur in der Mannschaft für Klarheit, sondern sei vor allem auch wegen einem pandemie-bedingten Budget eine finanzielle Entscheidung. „Das ist der FCN-Weg“, so Olaf Rebbe, „… in einem Markt, in dem wir nicht der Big Player sind, sondern uns erst wieder etablieren müssen“.

Must-Have als Sportdirektor? Empathie.

Fußball-Fachwissen, das richtige Händchen bei der Transferpolitik und souveräne PR-Auftritte sind wichtige Voraussetzungen für den Funktionär eines Bundesliga-Vereins. Aber eine der wichtigsten Must-Haves ist für Olaf Rebbe Empathie. Vor allem müsse man erkennen was jeder im Verein fühlt und braucht, um erfolgreich zu sein. Das gilt sowohl für Spieler als auch für jeden anderen Mitarbeiter im Verein. Neben der Performance auf dem Platz, soll auch Empathie tief in der Vereinskultur verankert sein, die allen Mitarbeitenden das Gefühl gibt, stets offene Türen anzutreffen.

Übertrifft der Club seine Ziele?

Abschließend möchten wir natürlich wissen: Wie schätzt er die Aufstiegschancen des 1.FC Nürnberg ein? „Der typische Club-Fan ist entweder himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt“, weiß Podcast-Host Dirk, der übrigens auch das FCN-Fanradio kommentiert. Die Ambitionen der Club-Fans möchte Olaf an der Stelle aber etwas ausbremsen. „Ich beantworte sowas immer diplomatisch und politisch korrekt“, schmunzelt er. „Wir haben uns Platz 5 bis 8 als realistisches Ziel für dieses Jahr gesteckt… so schätzen wir den Kader ein“, so Rebbe. Aber gegen einen Aufstieg hätte er natürlich nichts: „Wir wehren uns nicht gegen sportlichen Erfolg und wenn wir unser Saisonziel übertreffen, dann sagt auch keiner Nein“. Wir drücken die Daumen!

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