Das Mindset eines Profi-Fußballers – Lino Tempelmann im PodTalk

FCN-Profi Lino Tempelmann zu Gast beim RUN Podcast

Zusammen mit Bayerns größter Gamingorganisation Project HIVE veranstaltete der FCN eSports den ClubCommunity-Cup, bei dem alle Teilnehmer*innen an der Konsole ihr FIFA-Können auf die Probe stellen könnten. Teil eines bunten Rahmenprogramms waren u.a. FCN-Profi Lino Tempelmann und RUN Podcast-Host Alban Imeri, die neben einem spannenden Show-Match (4:3-Sieg für Lino Tempelmann) auch eine neue Folge des RUN Podcast aufzeichneten.

FIFA-Ratings

Als leidenschaftlichen FIFA-Spieler würde sich Lino eher nicht beschreiben. „Früher mal, heute nicht mehr“, meint er. Anders wie etwa Mannschaftskollege Tom Krauss, der den FCN nicht nur auf dem echten, sondern auch auf dem virtuellen Rasen vertritt, verbringt Lino nur selten Zeit an der Konsole. Lieber verbringe er seine Zeit mit einem Filme-Abend oder einem Café-Besuch in der Nürnberger Innenstadt.

Die FIFA-Ratings, mit denen Herausgeber EA alle Profis im Spiel bewertet, sind für Profis oft ein direktes Feedback für ihre Leistungen. Es kursieren immer mehr Videos im Netz, in denen Fußballer auf ihre FIFA-Werte reagieren. Für Lino spielen diese Ratings keine große Rolle. „Ich glaube, dass ich sehr selbstreflektiert bin“, sagt der Mittelfeldakteur, „ich kann meine Leistung selber ganz gut einordnen“.

Vom Stadionbesucher zum Profi des 1.FC Nürnberg

Er erinnert sich noch gut an seinen ersten Stadionbesuch beim 1.FC Nürnberg. Damals war der Traum vom Fußballprofi noch in weiter Ferne. „Und wenn du auf einmal alle 2 Wochen deine Heimspiele hier machst und in der Profi-Mannschaft des 1.FC Nürnberg spielst… das ist schon was sehr Besonderes für mich“, so Tempelmann. Dass er sich nun das FCN-Trikot überstreifen und im Max-Morlock-Stadion spielen darf, kommt nicht von ungefähr. Seit kleinauf arbeitete Lino darauf hin, Berufsfußballer zu werden.

„Klar nimmt der Fußball dein ganzes Leben ein“, erzählt Lino. Anders als bei anderen Berufen, könne man als Profi-Fußballers nicht einfach per Knopfdruck abschalten. Sei es die Ernährung, körperliche und mentale Fitness oder Medientermine – eine richtige Trennung zwischen Beruf und Freizeit gibt es im Leben des Lino Tempelmann nicht. Stören tut ihn das aber nicht, ganz im Gegenteil: „Klar ist es mein Job, aber eben auch mein Hobby“, sagt Lino, „du träumst von kleinauf davon, deswegen ist einfach sehr schön, Profi zu sein“.

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Social Media richtig einordnen

Vor allem im schnelllebigen Fußball-Business kann Social Media sowohl Fluch als auch Segen sein. Fan-Kommentare oder Clickbait-Schlagzeilen können schnell ein mediales Echo, z.B. in Form eines Shit-Storms auslösen. Als Profi-Fußballer muss man entscheiden, wie sehr man sich mit Medien auseinander setzen möchte. „Ich glaub, ich kann meine Leistung ganz gut selber einschätzen“, meint Lino. Deshalb sei er keiner der Spieler, die nach dem Abpfiff in der Kabine sofort das Handy auskramen, um sich Reaktionen im Netz anzusehen.

Klar komme man als Profi nicht drum herum, Reaktionen im Netz abzubekommen. Diese möchte er richtig einordnen. Im Umgang mit negativer Presse zeigt sich der Mittelfeldakteur des 1.FC Nürnberg aber auch selbstkritisch und gibt zu, dass das zum Profi-Dasein dazugehöre: „Klar, wenn man mal eine nicht so gute Phase hat und sich was anhören muss… da muss man halt eben auch mal durch“.

Keine feste Pre-Game-Routine

Doch wie es im Fußball nun mal so ist, kommt es am Ende auf die 90 Minuten auf dem Platz an, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Von John Terry, der im Mannschaftsbus immer auf dem selben Platz sitzen wollte, bis hin zur Fußball-Legende Eric Cantona, der vor jedem Spiel ein 5-minütiges Wannabad einnahm – feste Abläufe und Rituale vor dem Spiel können helfen, um den „Schalter umzulegen“ und sich zu 100% auf das Spiel zu konzentrieren.

Von fest vorgeschriebenen Abläufen vor dem Spiel sieht FCN-Profi Lino Tempelmann allerdings ab. Tatsächlich sehe er in solchen Pre-Game-Routines eher die Gefahr, sich selber aus dem Rhythmus zu bringen, wenn mal etwas nicht so läuft wie geplant. Viel Schlaf, gutes Essen und die ohnehin schon gute Musik in der Kabine des 1.FC Nürnberg seien für ihn genug, um sich für da anstehende Spiel perfekt vorzubereiten. Dazu brauche es kein Ritual. „Ich bin sowieso nicht so abergläubisch“, fügt er hinzu.

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