Autor:in

Alban Imeri

Alban ist Gründer von RUN Medien, Host des RUN Podcast und freier Blog-Autor.

Kaffee & Kuchen #13: Kein Bock auf Bürojob – Die Erfolgsstory von Guerilla Gröstl

Helene Glöggler von Guerilla Gröstl bei Kaffee & Kuchen

Mit der Öffnung der Gastronomien kehrt wieder ein wenig Normalität ein. Kaum jemanden dürfte das so sehr freuen, wie unsere Gastronomen, die durch die Auflagen der Corona-Pandemie quasi berufsunfähig gemacht wurden. Unser heutiger Gast Helene Glöggler, ich die Betreiberin von Guerilla Gröstl. So ganz auf 0 mussten Helene und ihr Mann Roland das Geschäft aber nicht runterfahren, denn dank ihres Foodtrucks, der bereits seit vielen Jahren im Nürnberger Raum zu den bekanntesten zählt, konnte das Unternehmer-Ehepaar weiterhin leckere Burger verkaufen.

Mittlerweile ist Guerilla Gröstl aber nicht nur auf 4 Rädern zu finden, denn das Geschäftsmodell wurde um das Foodhouse in der Lorenzer Straße sowie ein Catering-Konzept erweitert. In der heutigen Folge von ‚Kaffee & Kuchen‘ spricht die gelernte Architektin mit Podcast-Host Ramona über ihre Anfänge,

Tschüss Architekturbüro, Hallo Foodtruck

Also eigentlich deutete nicht viel in Helenes Leben darauf hin, dass es sie mal in die Gastronomie verschlägt. Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Architekturstudium, landete sie zunächst in einem guten Bürojob. Auch ihr Mann fand sich zu dieser Zeit als gelernter Koch in einem Angestelltenverhältnis wieder. Doch so richtig glücklich wurden die beiden hier nie. Folglich entschieden sich die beiden zu dem gewagten Schritt, ihre Jobs hinzuschmeißen und das Projekt Foodtruck zu starten.

Ein Projekt, das zu dieser Zeit noch lange nicht so populär war wie heute. Nach einem Kredit von einer Bank haben sie garnicht erst gefragt. Das Startkapital für Guerilla Gröstl kam aus den eigenen Ersparnissen und den Eltern. Folglich machten sich die beiden auf die Suche nach einem Foodtruck, den sie nach langer, teilweise länderübergreifender , Suche schließlich in Nürnberg gefunden haben.

Burger aus der Not heraus

Auch wenn Guerilla Gröstl heute bei den meisten für ihre Burger bekannt sind, so sagt der Name eigentlich was anderes. Denn ursprünglich verkauften die beiden zu Beginn das Bratkartoffel-Gericht Gröstl. Helene erinnert sich noch gut an den Tag, als kurz vor einem Groß-Auftrag die Geräte im Foodtruck ausfielen und das Ehepaar zum spontanen Umdenken zwang. In der Kürze der Zeit konnten sie keine Geräte zur Zubereitung von Gröstl auftreiben, also mussten die beiden mit Leih-Grills ein ihrer Karte ein neues Gericht hinzufügen: Die Geburtsstunde der Burger.

Das Foodhouse, Catering und Corona

„Unseren ersten offiziellen Öffnungstag hatten wir mitten im Lockdown“, erinnert sich Helene. Noch 2019 haben die beiden ganz nach dem Motto „Gute Lage, schlechtes Timing“ den Mietvertrag für das Objekt in der Lorenzer Straße in Nürnberg unterschrieben, um das Geschäftsmodell weiter auszubauen und den Traum vom eigenen stationären Restaurant wahr werden zu lassen. Leider machte die Corona-Pandemie den beiden einen Strich durch die Rechnung, denn nach knapp einem halben Jahr Umbauarbeiten fanden sich die beiden pünktlich zur Eröffnung im Lockdown wieder.

Heute sieht das Ganze aber schon wieder anders aus, denn mit Öffnung der Gastronomien und fallenden Inzidenzzahlen können die Gäste ihr Essen nicht nur To-Go mitnehmen, sondern auch vor Ort genießen. Oder man lässt Guerilla Gröstl zu sich kommen: Denn mit dem Catering-Service findet man die Foodtrucks u.a. auf Firmenfeiern, Hochzeiten und Festivals wieder. Bleibt nur zu hoffen, dass Großveranstaltungen bald wieder möglich sind.

PS: Helenes Guerilla Gröstl-Empfehlung: Der Bacon Jam Burger.

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Steilvorlage #14: Der beste Kunstradfahrer der Welt kommt aus … Franken

Lukas Kohl, Weltmeister im Kunstradfahren, in der Steilvorlage

Weltmeister 2016, 2017, 2018 und 2019, Weltcup Gesamtsieger 2018 und 2019, Europameister 2018 und Weltrekordhalter. Ach ja, Deutscher Meister 2016, 2017, 2018 und 2019. Auch wenn das Kunstradfahren nicht zu den kommerziellsten Sportarten dieser Welt gehört, muss man neidlos anerkennen: Damit gehört er zu den erfolgreichsten deutschen Sportlern der letzten Jahre. In seinem Sport – dem Kunstradfahren – ist er eine absolute Koryphäe. Und das mit gerade mal 25 Jahren. Die Rede ist von Lukas Kohl, dem Gast in der aktuellen Folge der Steilvorlage.

Neben dem Erfolg im Sport war auch sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesen immer ein wichtiger Teil in seinem Leben. Denn bis vor Kurzem hat Lukas erfolgreich an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg studiert. Rund um Nürnberg – dazu zählt auch sein Heimatort Ebermannstadt. Herkunft, Studium und seine sportlichen Erfolge machen ihn zum absolut prädestinierten Gesprächspartner für den Host der ‚Steilvorlage‘ Dirk Feustel.

WM trotz Corona?

Natürlich sprechen Lukas und Dirk über das Corona-Jahr, das für Lukas Kohl – wie für so viele andere Sportler*innen auch – eine Menge Probleme und Herausforderungen mit sich brachte: Eingeschränkte bis gar keine Trainingsmöglichkeiten, abgesagte Meisterschaften sowie Schwierigkeiten, sich Ziele setzen zu können, da nach wie vor kommende Wettkämpfe nicht sicher sind.

Aber zumindest sieht es jetzt schon besser aus: Die Wahrscheinlichkeit, dass im Herbst in Stuttgart die Heim-WM stattfindet, wird mit jedem Tag fallender Inzidenzzahlen und der steigenden Impfquote höher. Es ist also wieder Zeit für Optimismus. Und eben für Ziele. Ein Erfolg bei der hoffentlich stattfindenden WM in Stuttgart, den Lukas Kohl anpeilt, wäre der fünfte in Serie – zudem würde sich in gewisser Weise ein Kreis schließen, denn den ersten seiner bisher vier Titel gewann er 2016 in: Stuttgart.

„Ohne Lobby, kein Geld“

Doch trotz vieler beeindruckender Titel genießt Lukas nicht auf die selbe mediale Aufmerksamkeit wie andere Sportarten. Denn das Kunstradfahren ist nicht nur eine Randsportart, sondern auch nicht-olympisch. Das macht es für erfolgreiche Kunstradfahrer, wie Lukas, schwierig an Partner oder Sponsoren zu kommen. Für Lukas ist das ein Teufelskreislauf: „Ohne Geld keine Medien, ohne Medien keine Lobby, ohne Lobby kein Geld“. Selbst seinen Flug nach Asien, als er für Deutschland beim Weltcup angetreten ist, musste Lukas selber zahlen.

Seiner Enttäuschung lässt der mehrmalige Weltmeister in der Steilvorlage freien Lauf und kann sich auch einen kleinen Seitenhieb gen öffentlich-rechtliche Medien, wie ZDF oder BR, nicht verkneifen. Als leidenschaftlicher Kunstradfahrer wünscht er sich hier etwas mehr Neutralität. Gerade zu „armselig“ sei die Tatsache, wie lange er dafür kämpfen muss, mal einen Fernseh-Beitrag zu bekommen. Und das obwohl er in seiner Sportart der beste der Welt ist.

Faszination Kunstrad

Stuttgart 21, wie der Veranstalter der Kunstrad-WM in Anlehnung an den Bahnhofsbau in der Schwabenmetropole die Titelkämpfe scherzhaft bezeichnet – Diese wurden eben wegen der Corona-Pandemie verschoben, denn sie hätten eigentlich letztes Jahr stattgefunden. Nur ein Teilaspekt des Gesprächs zwischen Lukas und Dirk. In dem geht es auch um die Besonderheiten des Sportgeräts Kunstrad, um die schier unfassbare Komplexität dieser Sportart, um das umfangreiche Training und auch darum, wie dieser Sport mehr ins Rampenlicht kommen kann. Ein fränkischer Sportler, der nicht nur mehr Aufmerksamkeit, sondern auch mehr Unterstützung verdient.

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Sonderfolge zum Fall Christian Eriksen: Ein Nürnberger Kardiologe klärt auf

Oberarzt Dr. Manssur Salehi aus dem Nürnberger Südklinikum im RUN Podcast

Der Fall Christian Eriksen hat die ganze Welt schockiert. Folglich kam es vor allem auf Social Media zu wilden Spekulationen zu den Ursachen und Behandlungswegen. Um etwas Klarheit zu schaffen, haben wir den Nürnberger Kardiologen Dr. Manssur Salehi aus dem Nürnberger Südklinikum zu einer kurzen 10-minütigen Sonderfolge eingeladen, um Ursachen und Behandlung einmal genauer zu besprechen.

GELB #5: Wie digital sind die Nürnberger Nachrichten?

Michael Husarek, Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten, bei unserem Digital-Podcast GELB

Auflageneinbrüche, Rückgang des Anzeigengeschäfts und Konkurrenz durch Online-Formate wie Podcasts, Blogs oder Social Media-Kanäle – so beflügelnd die Digitalisierung für viele Branchen war, so sehr hat sie die Welt der Zeitungen zum Umdenken gezwungen. So hat man, wenn man an die Nürnberger Nachrichten denkt, nicht nur das klassische Print-Format vor Augen. Auch auf sozialen Medien ist die Nürnberger Tageszeitung durchaus aktiv. Unser heutige Gast Michael Husarek, Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten, gibt in der 5.Folge unseres Digital-Podcasts ‚GELB‘ einen tollen Einblick in die journalistische Arbeit der Nürnberger Nachrichten.

Hohes Tempo vs. Qualität

„Sowohl positiv als auch negativ“ seien die Tageszeitungen von der voranschreitenden Digitalisierung betroffen. Der Tatsache, dass ein komplettes Geschäftsmodell brüchig werde, stehen die Chancen der neuen Medien damit einhergehender Reichweite gegenüber. Welche Veränderung die „neue Arbeit“ mit sich bringt? Die verkürzte Reaktionszeit. Story verifizieren, Quellencheck und dann nochmal gegenlesen – vor allem in der heutigen, schnelllebigen Online-Welt ist dafür nicht mehr viel Zeit ehe nicht bereits ein Wettbewerber die gleiche Nachricht vermeldet hat. Eines dürfe unter dem Zeitdruck trotzdem niemals leiden: Die Qualität der Beiträge.

Strukturelle Veränderungen

Für qualitative Beiträge sind beim Nürnberger Medienhaus knapp 150 Redakteure beschäftigt. Ein großes Team, das sich nun auch strukturellen Veränderungen unterziehen muss. „Es fängt beim Schichtbetrieb an“, so Michael. Früher sei der zwar nicht nötig gewesen, aber heute müsse man 7 Tage die Woche verfügbar sein. Neben der zeitlichen Umstellung haben sich auch die Rollen der Mitarbeiter verändert. Reporter, Editoren und Themen-Manager – durch die Aufgabenteilung werden die einzelnen Rollen entlastet und die Produktivität gesteigert.

Podcast vs. Zeitung

„Im Grunde genommen“, so Michael, „ist jeder Anbieter von journalistischem Content irgendwo ein Konkurrent“. In diese Kategorie fallen natürlich auch Podcasts, die derzeit nicht nur deutschlandweit beliebter denn je sind. Das sei für ihn grundsätzlich aber keine „böse Konkurrenz“. Er selber lerne immer noch viel beim Anhören anderer Podcasts oder beim Ansehen anderer Formate dazu. Vor allem, wie man Inhalte unterhaltend rüberbringt. Grundsätzlich sei der Konkurrenz-Gedanke aber der Falsche, denn mit Kooperationen und Netzwerken könne man im Kampf um Reichweite durchaus mehr erreichen.

Die Zukunft des Journalismus

Was die Zukunft angeht, ist Michael optimistisch. Der klassische Printmarkt bleibt trotz fallender Auflagenzahlen erhalten und bildet durch seine Abo-Struktur immer noch die Haupt-Finanzierungsquelle des Hauses. Darüber hinaus nehmen die Reichweitenportale jedoch immer mehr an Qualität und Quantität zu und sind jetzt schon ein fester Bestandteil der journalistischen Arbeit. Spannend bleibt für ihn auch der Einstieg ins Thema Paid Content, also bezahlter Journalismus. Dieser kann und soll in den nächsten Jahren ein weiterer finanzieller Grundpfeiler des neuen, digitalen Geschäftsmodells werden.

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Kaffee & Kuchen #12: Deutschlands schönste Latte Art kommt aus Nürnberg

Johannes Otto, der deutsche Latte Art Champion, bei Kaffee & Kuchen

Kaffee ist für viele der tägliche Begleiter – Ob morgens beim Frühstück, im Meeting oder beim Kaffeeklatsch mit Freunden. Ein guter Kaffee ist für viele ein wichtiger Bestandteil des Alltags. Umso besser, dass wir heute einen wahren Kaffee-Experten bei uns begrüßen dürfen. Denn in der 12.Folge unseres Gastro-Podcasts ‚Kaffee & Kuchen‘ hat uns Johannes Otto von der Kaffeerösterei Röstrommel besucht. Neben seiner Tätigkeit in einer der beliebtesten Kaffee-Spots Nürnbergs wurde Johannes 2020 außerdem zum deutschen Latte Art Champion gekürt. Bekannte Medien, wie der BR, nennen ihn auch den „Meister des Milchschaums“.

Was ist eigentlich ein Barista?

Sein Ruf als Kaffee-Experte eilt Johannes mittlerweile voraus. So gibt er seit 2017 als Trainer Schulungen in der Barista Academy. Aber was genau heißt eigentlich Barista? Die wörtliche Übersetzung wäre Barkeeper. Das passt nicht wirklich, findet Johannes. Für ihn ist ein wahrer Barista ein guter Gastgeber. Dazu gehöre nicht nur ein guter Kaffee, sondern auch das „Drumherum“, wie zum Beispiel das freundliche Begrüßen, eine kompetente Beratung und auch netter Smalltalk.

Deutscher Latte Art Meister 2020

Im vergangenen Jahr wurde Johannes zum deutschen Latte Art Meister gekürt. Latte Art ist die Kunst, ausgefallene und kreative Bilder mit Milchschaum auf den Kaffee zu zaubern. Auch wenn das geschmacklich keine Auswirkungen hat, so findet Johannes, dass Latte Art einen guten von einem sehr guten Kaffee unterscheidet. Bereits im Jahr 2018 nahm er das erste Mal an den deutschen Latte Art Meisterschaften teil. Damals belegte er den vierten Platz. Auch wenn das für viele ein toller Erfolg wäre, so beschreibt Johannes seine Platzierung so: „Als Vierter kriegst du keinen Pokal. Da bist du nur der Erste, der nichts kriegt“. Also arbeitete Johannes weiter an seinen Fähigkeiten und gewann folglich 2020. Seine Gewinnermotive: Flamingo, Känguru und Vogel.

Kann Kaffee überhaupt nachhaltig sein?

Ein Thema, das die Gastronomie schon seit einiger Zeit umtreibt, ist Nachhaltigkeit. Grob zusammengefasst besagt das Prinzip der Nachhaltigkeit, dass man nicht mehr einer Ressource konsumiert, als nachwächst. Da bei uns in Deutschland nun aber gar kein Kaffee wächst, stellt sich auch Moderatorin Ramona die Frage, ob Kaffee-Konsum in Deutschland denn überhaupt nachhaltig sein kann. Die Antwort von Johannes: Ja und Nein.

Denn auch wenn sich viele Cafés und Röstereien Mühe geben, zum Beispiel durch Verzicht auf Pappbecher nachhaltiger zu agieren, so könne man das Argument, dass Kaffee durch den weltweiten Versand zur Umweltverschmutzung beiträgt, einfach nicht anfechten. Dafür achten Johannes und die Rösterei Röstrommel an anderer Stelle auf Nachhaltigkeit, wie bei der Wahl der Lieferanten: Ob aus Brasilien, Indien oder Äthiopien – der Kaffee in der ‚Röstrommel‘ ist nicht nur lecker, sondern auch fair.

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GELB #4: Wie die Spieleentwickler ‚Pixel Maniacs‘ mit TikTok Millionen erreichen

Benjamin Lochmann, Geschäftsführer von Pixel Maniacs, zu Gast bei GELB

In der 4. Ausgabe unseres Digital-Podcast ‚GELB‘ ist Benjamin Lochmann, Gründer und Geschäftsführer von Pixel Maniacs zu Gast. Der Macher des Indie-Game Spielestudios aus Nürnberg ist unter anderen auch für sein Projekt “Homepage-Baukasten.de” bekannt, das überregional für Aufmerksamkeit sorgte. Mittlerweile beschäftigt sein Unternehmen ein 7-köpfiges Team in Nürnberg. Im heutigen Gespräch teilt Ben nicht nur Insights zur hart umkämpften Gaming-Branche und seinen besonderen Werdegang – er verrät uns außerdem, wie er es geschafft hat, mit TikTok Millionen Menschen zu erreichen.

Der Weg in die Gaming-Welt

Ben erinnert sich noch gut an seine allererste App „Mäxchen“. Auf einer einsamen und langen Zugfahrt nach Berlin hatte er sich die „zusammengeklickt“ und anschließend online gestellt. Als die ersten Einnahmen eintrudelten, wusste Ben, dass in diesem Markt mehr Potential steckt. Einige tolle Apps später entschied sich das Team rund um Ben, bei einem GameJam teilzunehmen, bei dem sich Spieleentwickler zusammenfinden, um in kürzester Zeit ein Spiel zu kreieren. Und auch wenn Ben sein erstes Spiel, das im Rahmen eines GameJam entstanden ist, als ‚totalen Flop‘ bezeichnet, so sollten erfolgreichere Spiele folgen. Spiele, die dann nicht nur auf PC und Smartphone, sondern auch auf Konsolen, wie der Nintendo Switch oder der Playstation 4 verfügbar gemacht wurden. „Echte Spiele eben“, sagt Ben.

Vermarktung via TikTok

Wie bei vielen anderen Branchen, wird auch die Gaming-Branche von den Big Playern dominiert. Da muss man sich als kleines Indie-Game Studio natürlich etwas einfallen lassen, um mithalten zu können. Im Falle von Ben und Pixel Maniacs lautet die Antwort TikTok. Denn hier konnte sich Ben in den letzten Monaten mit knapp 91.000 Followern und knapp 1,3 Millionen Likes einen starken Channel aufbauen. Entstanden sei die Idee dadurch, dass er bei den GameJams nicht wirklich was zu tun hatte. So filmte er also fleißig spannende und interessante Sequenzen und lud diese auf TikTok hoch. Die Resonanz auf seine Gaming-Videos war sofort überwältigend. Den größten Vorteil bei TikTok sieht Ben darin, dass man „aus der eigenen Followerschaft ausbrechen kann“. Mittlerweile wird Ben sogar bereits auf der Straße von seinen Followern erkannt. Auch bekannte Magazine, wie t3n, berichteten bereits über seinen Erfolg auf der Video-Plattform.

„Tausende Fails“

Was nach einer steilen Erfolgsstory klingt, erlebte aber laut Ben natürlich auch „tausende Fails“, die er gerne mit unseren Zuhörern teilt. So erinnert sich der Spieleentwickler beispielsweise an eine Budgetschätzung im Rahmen des Spiels ‚Cant drive this‘, die er im Vornherein an seine Förderer, den FFF Bayern, abgeben sollte. Mit seiner „konservativen Planung“ sollte sich Ben um fast 100% verschätzen. Denn statt der veranschlagten 280.000€ steht das Nürnberger Unternehmen nun bei knapp 500.000€. Ein Learning, dass für Pixel Maniacs aber keine Folgen nach sich zog, denn glücklicherweise konnte er die Kosten für das mittlerweile sehr erfolgreiche Spiel durch andere App- und Spieleeinnahmen kompensieren.

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Steilvorlage #13: Schulsport während der Corona-Pandemie

Michael Weiß von der Bayrischen Sportjugend in der Steilvorlage

Der Jugendsport – sowohl in der Schule als auch in Sportvereinen – gehört zu einem der meist diskutierten Themen während der Corona-Pandemie. Um dieses Thema auch bei uns im Sport-Podcast ‚Steilvorlage‘ kritisch zu beleuchten, haben wir uns Michael Weiß von der Bayrischen Sportjugend als Gesprächsgast eingeladen. Zusammen mit Moderator Dirk spricht Michael über die Aufgaben und den Einfluss der BSJ und den Verlauf sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Jugendsport.

Schulsport – was ist eigentlich erlaubt?

Michael ist nicht nur Vorstand der BSJ, sondern auch selber Lehrer an einer Mittelschule. So hat er hautnah miterlebt, wie im letzten Schuljahr der Sport-Unterrricht fast gänzlich ausfallen musste. Den Funktionären der Bayrischen Sportjugend war klar: So etwas darf in diesem Schuljahr nicht erneut passieren. Deshalb wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium sowohl ein Konzept entwickelt als auch Empfehlungen an Sport-Lehrer ausgesprochen, welche Sportarten möglich sind. Deswegen gilt auch für die Wiederöffnung der Schulen die Devise, dass der Schulsport stattfinden darf und wird.

Welchen Stellenwert hat der Schulsport?

Eine Diskussion, die laut Michael auch bereits seit vielen Jahren geführt wird, ist die um den Stellenwert des Schulsports. Es ist kein Geheimnis, dass Sport als Unterrichtsfach nicht immer die gleiche Wichtigkeit genießt, wie beispielsweise Deutsch oder Mathe. Dass der Schulsport trotz aktueller Corona-Auflagen stattfindet, sei bereits ein Schritt in die richtige Richtung, aber es bedarf weiterhin dringend einer Aufwertung.

Kinder haben Bewegungsmangel

Auch wenn man laut Michael „das beste aus dieser schwierigen Situation gemacht hat“, dürfe man die negativen Folgen der Corona-Pandemie nicht ignorieren. Diverse Studien würden bereits zeigen, dass sich das Bewegungsverhalten deutscher Kinder drastisch verändert hat. Nicht zuletzt, weil Vereine geschlossen, Schulsport abgesetzt und privater Sport zum Großteil nicht möglich war. Hier sei der Staat gefordert: Man hat im Rahmen der Corona-Pandemie so viel für den Gesundheitsschutz getan. Da müsse man jetzt auch die anderen Seite der Medaille betrachten und all jene fördern, die aufgrund der Auflagen und Verbote nur eingeschränkt oder gar kein Sport machen konnten.

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Kaffee & Kuchen #11: Nürnbergs Patisserie-König Jens Brockerhof

Jens Brockerhof, Gründer der JB Company, bei Kaffee & Kuchen

Die JB Company entwickelt und betreibt vielerlei Gastronomie-Konzete in den Bereichen Café, Patisserie, Event und Restaurant in der Metropolregion. Der leidenschaftliche Koch und Macher dahinter, Jens Brockerhof, ist heute bei unserem Gastro-Podcast ‚Kaffee & Kuchen‘ zu Gast, um über seinen besonderen Werdegang, die JB Company und den Stellenwert der Verschmelzung vom Kulinarik und Raum in der Gastronomie zu sprechen.

Über Tennis zur Gastro

Wie kam Jens also nun zur Gastronomie? „Durch Tennis“, schmunzelt er. Sein Hobby musste er als Teenager nämlich irgendwie finanzieren und so kam er zu seinem erstem Aushilfs-Job in einem Diner, der ihn sich sofort in die Szene verlieben ließ. Als er sich dann immer mehr dem Thema widmete, war ihm früher oder später klar, dass er sich nun voll in die Gastro-Welt stürzen möchte, auch wenn das bedeutete, dass ein Medizin-Studium, dass mit seinen Eltern besprochen war, dadurch wohl nicht mehr zu Stande kommt.

In seiner Koch-Ausbildung durfte Jens schließlich nicht nur die Grundlagen für sein kulinarisches Wissen erlernen, sondern auch eine Zeit lang Erfahrungen in einem Pariser Sterne-Restaurant sammeln. Während seiner Zeit in Frankreich erinnert er sich schließlich auch an ein Ereignis, das ihm im Gedächtnis bleiben sollte: Der Besuch einer Pariser Patisserie und die Produkte verzauberten ihn. Ab diesem Zeitpunkt war für ihn klar. Das möchte er auch nach Nürnberg bringen und sich den Traum von einer eigenen mittelfränkischen Patisserie erfüllen.

Einfluss: Pandemie

Auch wenn Jens zugeben muss, dass die Corona-Pandemie nicht spurlos an ihm und seinem Unternehmen vorbeigegangen ist, so gilt das nicht für alle Bereiche. In den Bereichen Konditorei und Patisserie habe sich das Geschäft in den letzten 1,5 Jahren trotzdem gut entwickelt. Aber warum ist das so? Für ihn liegt das ganz klar am Glücksgefühl. Auch in einer Pandemie möchten die Menschen sich auf eine Parkbank setzen und einen leckeren Cappuccino mit Macarons genießen. Oder den liebsten ein Geschenk mit leckeren Süß-Törtchen machen. Am Ende ginge es bei diesem Geschäft um das gute Gefühl. Das ist es auch, was im Nachhinein betrachtet seine Patisserie Tafelzier so gut durch die Pandemie kommen ließ.

Niemals endende Neugier

Mit seiner JB Company hat Jens mittlerweile ein großes Team, mit dem er sich um viele, verschiedene Projekte kümmert. Das hält ihn aber nicht davon ab, weiterhin zu expandieren und auch in diesem Jahr etwas Neues zu eröffnen. So dürfen sich alle Feinschmecker auf die Brasserie Nitz freuen, die Jens zusammen mit seinem Partner noch in diesem Sommer eröffnen wird. Ob ihm das nicht alles irgendwann zu viel wird, verneint Jens sofort. Es sei vor allem die Neugier auf Neues, die ihn immer weiter machen lässt. Ob ein einfaches Croissant, ein saftiger Braten oder einfach nur ein leckerer Kaffee: Wenn Jens in zufriedene Kundengesichter sieht, dann ist auch er am Ende des Tages glücklich.

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GELB #3: ‚Project HIVE‘ – Das Nürnberger Zuhause für E-Sportler

Anthony John Munk zu Gast bei GELB

Die rasante technische Entwicklung wirkt sich bedeutend auf den Menschen und sein Leben aus. Auch das “Gaming”, das eigentlich nur ein Teil des Alltags von vielen Jugendlichen und Erwachsenen ist, ist für die HIVE – Community zu einem neuen Medium in der modernen Gesellschaft geworden. Hinter dem Projekt steht eine Gruppe von Pionieren, die im “Spiel” das Potenzial sehen, viele Bereiche des Lebens positiv zu beeinflussen. Das Ziel ist an dem Wandel teilzunehmen und die neue gesellschaftliche Facette auch in Deutschland willkommen zu heißen!

Der Verein „Project HIVE” hat seinen Sitz in Nürnberg und wurde von langjährigen Akteuren der Gamingszene ins Leben gerufen. Einer der Gründer des Vereins und der jetzige Vorstand ist Anthony John Munk. In der heutigen Episode unseres Digital-Podcasts ‚GELB‘ erzählt er uns mehr über seinen Weg in die Gaming-Welt, über HIVE und deren Vision sowie sein Lieblingsspiel und seine gesamte Spielstundenanzahl. 

Kein Rückzieher mehr

Mit Stolz erzählt Anthony, dass es im Verein nun in die erste heiße Phase geht. ‚Jetzt gibts keine Rückzieher mehr, jetzt haben wir es announced“, schmunzelt er. Bis zum August sollen die Räumlichkeiten nun ausgebaut werden, um Gamer-Events, wie Turniere ausrichten zu können. Auch wenn sich die Arbeit hinter diesem Projekt mittlerweile als etwas aufwändiger entpuppt als anfangs angenommen, so ist Anthony total zuversichtlich und freut sich auf das neue ‚Zuhause für Gamer‘. Außerdem erfreut er sich auch toller Unterstützung aus der Region. So hätten sich viele regionale Partner und Firmen dazu bereit erklärt, den Verein zu unterstützen und gemeinsam dieses Projekt auf die Beine zu stellen.

Ist E-Sports jetzt eigentlich Sport?

Auch wenn sich das Thema E-Sports seit einigen Jahren immer mehr Unterstützern und Fans erfreut, so gibt es auch hier natürlich weiterhin große Menschengruppen, die sich dagegen wehren E-Sports als klassische Sportart anzusehen. Natürlich kommen auch Host Markus und Anthony um dieses Thema nicht drum und sprechen über die regionale Akzeptanz der E-Sports-Community in Nürnberg.

Anthony gibt zu, dass er immer wieder vor allem online auf viele Kommentare und Beiträge stößt, die nur wenig Verständnis für die E-Sports-Szene zeigen. Für ihn liegt das aber weniger an der Sache selbst, als an dem Unverständnis dafür, was wirklich dahinter steckt. Als ehemaliger E-Sportler weiß Anthony genau, dass auch vor der Konsole der Adrenalin-Spiegel und Schweiß-Pegel durchaus mal über die Strenge schlagen kann. Da lassen sich durchaus Vergleiche zu anderen klassischen Sportarten ziehen.

Fehler-Kultur

Wie auch unsere Partner vom Nürnberg Digital Festival wissen und in diversen Veranstaltungen mitgeben, ist eine gesunde Fehlerkultur etwas, dass etabliert und offen kommuniziert werden muss. Deswegen gibt es wie in jeder Folge von ‚GELB‘ auch mit Anthony die Diskussion, um den größten ‚Fail‘ seiner bisherigen Karriere. Für Anthony gilt die Faustregel, bei der Projektplanung grundsätzlich 50% mehr Zeit und 50% mehr Budget mit einzurechnen. Das würde einem viel Stress ersparen. Grundsätzlich gilt für ihn: „Hoffen, dass nicht zu viel schief geht… denn es geht immer etwas schief.“

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Steilvorlage #12: Corona-Rückblick mit Nürnbergs Basketballer Bastian Doreth

Basketball-Profi Bastian Doreth in der Steilvorlage

In der 12. Folge unseres Sport-Podcasts dreht sich alles um Basketball – denn heute zu Gast ist bei uns Nürnbergs erfolgreichster Basketballer Bastian Doreth. Der Point Guard vom Bundesligisten medi Bayreuth blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück, die ihren Höhepunkt im Dress der Nationalmannschaft hatte. Doch Basti ist bei Weitem noch nicht am Zenit angelangt, denn die Zahlen und Statistiken lügen nicht: Die Saison 2020/2021 war in der Profi-Karriere des Nürnbergers Bastian Doreth die beste, die er je hatte. „Dafür gibt es Gründe“, sagt der fränkische Basketballer, der Anfang Juni 32 Jahre alt wird und zusammen mit Moderator Dirk in dieser Folge auf die vergangene Saison zurückblickt.

Career-High mit 32

Ausgerechnet in der Corona-Spielzeit, in der Profi-Teams sportartenübergreifend ohne Fans auskommen müssen, in der viele Vereine und Sportorganisationen ums Überleben kämpfen – drehte der Pointguard groß auf: Sein punktemäßiges Career-High schaffte der Kapitän von Erstligist Medi Bayreuth Ende Februar beim Auswärtsspiel in Gießen: 33 Punkte standen nach 40 Minuten für ihn zu Buche. Manche in der Basketball-Branche fragen sich: Sollte zu den 90 Länderspielen für Deutschland, die Doreth absolviert hat, nicht noch das ein oder andere hinzukommen? Auch Dirk stellte diese Frage. „Unter bestimmten Voraussetzungen kann ich mir das vorstellen“, antwortete Basti, der aber die Wahrscheinlichkeiten eines Comebacks im Nationalteam eher niedrig einschätzt.

Corona-Rückblick

Basti sagt, dass die Spielzeit für alle – also für ihn, für sein Team, die Coaches, die gesamte Medi Bayreuth-Organisation sowie die ganze Liga sehr, sehr herausfordernd war. Er sagt auch, dass er vor allem die Fans vermisst, die gerade ihn – den Bayreuther Publikumsliebling und Leader – unglaublich pushen. Und doch ist er gleichzeitig sehr zufrieden mit dem Verlauf der letzten Monate. Er habe das volle Vertrauen gespürt von Headcoach Raoul Korner, den Verantwortlichen am Standort und auch von den Mannschaftskameraden. Das habe ihn sehr beflügelt.

Der Routinier, der einst bei den Franken Hexern in Nürnberg seine Laufbahn startete und über die Stationen Bayern München Basketball und Artland Dragons 2015 zu Medi Bayreuth kam, möchte seine Leistung in der kommenden Saison bestätigen. „Hoffentlich wieder vor Fans“, sagt Basti.

Und Nürnberg? „Klar, Nürnberg ist der FCN, und der FCN ist Nürnberg“, sagt der Club-Fan. Das die Frankenmetropole aber auch aus viel mehr besteht, als dem 1. FC Nürnberg, Lebkuchen, der Burg und ‚Dreia im Weggla‘ erzählt er Dirk auch. Ein interessanter, launiger und persönlicher Talk von Dirk mit Basti Doreth. Steilvorlage Folge 12: Hört rein!