Autor:in

Alban Imeri

Alban ist Gründer von RUN Medien, Host des RUN Podcast und freier Blog-Autor.

TEDx-Talks jetzt auch in Nürnberg!

Wie kam TEDx eigentlich nach Nürnberg? Organisatorin Nina Tauscher spricht mit Podcast-Host Markus Kramer über die Entstehungsgeschichte des Nürnberger Non-Profit-Unternehmens

Nina Tauscher von TEDx Nürnberg zu Gast bei GELB

„It’s time to disrupt and change“ – so beschreibt das TEDx-Team die Mission auf ihrer Website. Die Talks der Organisation TED sind weltweit bekannt. Sie begeistern und inspirieren weltweit viele Millionen Menschen. Auch wir durften mit Dr. Tobias Eismann bereits einen TEDx-Speaker bei uns im Podcast begrüßen (siehe: RUN #58: Was bedeutet eigentlich „Kreativität“?). Zusammen mit Co-Founder Jens Schlatmann hat Nina Tauscher dieses Konzept nach Nürnberg geholt und den TEDxNuremberg e.V. gegründet.

Wie kam TEDx eigentlich nach Nürnberg?

Zu TEDx kam Nina eigentlich per Zufall. Während ihres Bachelor-Studiums in Kufstein in Österreich besuchte sie eine TEDx-Veranstaltung. Von den Inhalten der TED-Talks begeistert, freute sie sich bereits darauf, auch in Nürnberg eines dieser Events zu besuchen. Das Problem: Nürnberg zählte zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu den TEDx-Standorten. Und so führte ein Event-Besuch in Österreich dazu, dass Nina zusammen mit Jens Schlatmann TEDx nach Nürnberg brachte.

Non-Profit, für den guten Zweck

„TEDx ist eine Non-Profit-Organisation, das heißt wir dürfen keine Gewinne machen und arbeiten alle auf freiwilliger Basis“, so Nina. Das junge Team, das zu einem Großteil aus Studierenden besteht, plant jetzt bereits die zweite Veranstaltung in Nürnberg, die am 16.07. stattfinden wird. So liefert TEDx Nürnberg die perfekte Plattform für junge und motivierte Menschen, neben Studium und Beruf wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

Jetzt GELB #11 streamen

Das Phänomen „El Hotzo“ – Hinter den Kulissen des Sebastian Hotz

Sebastian Hotz aka. El Hotzo zu Gast bei Alban Imeri im RUN Podcast

„El Hotzo“ zu Gast beim RUN Podcast

„Podcaster, Internetfilou, Social Media-Ass, Remouladenfachmann, Hobby-Maurer, Sportwetten-Enthusiast, Experte, Getränkeentwickler, Katastrophentourist, Partylöwe (sehr zahm), bereitwilliges Opfer von sieben Pyramidensystemen, lustiger Online Mann“ – mit diesen Worten beschreibt ihn seine Künstleragentur Heavy German Shit: Sebastian Hotz aka. El Hotzo. In der aktuellen Folge des RUN Podcast spricht er mit Podcast-Host Alban Imeri über seinen besonderen Karriereweg, seine fränkischen Wurzeln und über eine Zeit nach „El Hotzo“.

„Nürnberg ist das Tor zur Welt“

Wenn man „El Hotzo“ hört, dann denkt man nicht unbedingt an Mittelfranken. Dabei ist Sebastian sozusagen Franke durch und durch. Seine Wurzeln hat der 26-jährige im oberfränkischen Forchheim. Bevor es ihn dann über Bielefeld nach Berlin zog, studierte er an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. „5er-WG, ich kannte keine Sau“, so beschreibt der Internet-Star seine Zeit in Nürnberg mit einem Schmunzeln im Gesicht. Der Umzug nach Nürnberg sei für ihn aber durchaus ein großer Schritt gewesen. „Nürnberg ist das Tor zur Welt“, meint er, „vor allem, wenn man aus so einem 100-Seelen-Kaff wie ich kommt“.

Arminia statt FCN & Kleeblatt

Trotz vieler positiver Erinnerung hielt die Zeit in Nürnberg auch Schattenseiten für den 26-jährigen Autor bereit. Die Gründe hierfür haben allerdings nichts mit der Stadt Nürnberg zu tun. Die Entscheidung dual zu studieren gepaart mit dem Drang nach Veränderung ließen ihn „in die Untiefen seiner eigenen psychischen Probleme abdriften“, so Sebastian. Nach seinem dualen Studium der Betriebswirtschaftslehre verließ Sebastian Nürnberg.

Die nächste Station im Leben des El Hotzo hieß dann zunächst Bielefeld. Dort sollte er (zum Leidwesen der fränkischen Fußball-Fans) ein großer Fan von Arminia Bielefeld werden. Auf die Frage von Podcast-Host Alban Imeri, ob denn nicht der Club oder das Kleeblatt ihn noch als Fan für sich gewinnen können, sagte Hotz schmunzelnd ab: „Die können sich leider nicht auf meine Unterstützung verlassen“.

Müssen Kreative nach Berlin?!

Mittlerweile ist Sebastian Hotz in Berlin anzufinden. Berlin – das Zuhause für alle Kreativen mit Ambition? „Ich bin das Klischee, über das ich mich lustig mache“, sagt El Hotzo. „Es passt so peinlich gut ins Bild…jetzt hast du 3 Instagram-Follower und musst direkt nach Berlin ziehen“, fügt er selbstironisch hinzu. Sein Umzug nach Berlin sei aber ohnehin nicht beruflicher Intention gewesen, sondern habe sich so ergeben, als der Mietvertrag seiner Bielefelder Wohnung auslief.

El Hotzo, schreib‘ mal ein Tagebuch!

Seit 2017 widmet sich Sebastian Hotz der „Twitterei“. Seine amüsanten Tweets, die heute auf Twitter und auf Instagram über 1 Millionen Menschen abonniert haben, gehen auf die Empfehlung seiner damaligen Therapeutin zurück, er solle doch ein Tagebuch führen. Womöglich verdanken wir „El Hotzo“ dem Umstand, dass er Tagebücher für aufwändiger hielt als einen eigenen Twitter-Account – denn statt täglichen Einträgen in einem Buch entschied sich Sebastian dazu seine Erlebnisse in kurzen und pointierten Tweets wiederzugeben. Und der rasante Anstieg der Reichweite? „Das ist dann alles nacheinander irgendwie passiert…“

Wie verdienst du eigentlich Geld?

Es ist kein Geheimnis, dass Influencer*innen über Werbeeinnahmen große Summen verdienen können. Vor allem, wenn man – wie El Hotzo – mehr als 1 Millionen Follower auf Instagram hat. Das Problem: Sebastian macht gar keine Werbung auf Instagram. Und weil er seine Reichweite nicht monetisieren möchte, muss er auf andere Weise Geld verdienen. Das tut er beispielsweise mit seiner Tätigkeit als Autor für Jan Böhmermann beim ZDF Magazin Royale. Außerdem arbeitet er als freiberuflicher Texter für Werbeagenturen und Unternehmen.

Die Zeit nach „El Hotzo“

Auch wenn der raketenhafte Aufstieg von Sebastian weiterhin andauert und die Follower- und Like-Zahlen weiterhin in die Höhe schießen, so plant er bereits eine Zeit nach „El Hotzo“. Eine Zeit, in der er den Schritt vom „coolen Internetphänomen“ zum etablierten Autor schaffen möchte. „Ich muss mir bewusst sein, dass das kein Selbstläufer ist und ich möglichst bald etwas nachschieben muss“, meint er selbstkritisch.

Jetzt die neue Folge RUN Podcast mit El Hotzo streamen

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BigPlayer vs. StartUp: Konektra-CEO Michael Johner über Konkurrenzdenken und Remote-Leadership

Remote-Leadership, Möbel-Innovation und die Wichtigkeit von Positionierung – Swissmobilia CEO Michael Johner sprach mit RUN Podcast-Host Alban Imeri über die Erfolgsgeschichte des Möbel-Unternehmens Swissmobilia.

Konektra CEO Michael Johner zu Gast beim RUN Podcast

Das fränkische „Servus“ tauschen wir in dieser Folge des RUN Podcast mit dem „Grüezi“. Denn die Schweiz spielt in der heutigen Podcast-Episode eine zentrale Rolle. Nicht nur der ehemalige Name des innovativen Nürnberger Möbel-Unternehmens Konektra (früher: Swissmobilia) führt zurück auf die Schweiz – auch deren CEO Michael Johner wohnt in Zürich. Er ist heute aus der Schweizer Wirtschaftsmetropole angereist, um mit Podcast-Host Alban Imeri über den innovativen Ansatz seines Unternehmens, Remote-Leadership und Konkurrenzdenken von StartUps zu sprechen.

Remote-Leadership

Es ist bereits schon mehr als zwei Jahre her, dass wir den ersten bestätigten Corona-Fall in Deutschland verzeichnen mussten. Deswegen sind auch das Home-Office und virtuelle Team-Meetings für uns zur Routine geworden. Das Plauschen an der Kaffeemaschine wurde längst durch den „Virtual Coffee“ am Rechner ersetzt. Häufig leidet nicht nur die Leistung, sondern auch der Zusammenhalt unter den Kollegen darunter (siehe Podcast-Folge: „Wie gehts mit dem Home-Office weiter?“). Vor allem für Verantwortungsträger ist die Teamleitung aus der Ferne eine anspruchsvolle Aufgabe. Für Michael Johner ist Remote-Leadership allerdings etwas, das er bereits seit Jahren praktiziert. Denn während sein Team im Office am Nürnberger Klingenhof sitzt, so findet man Michael meistens an seinem Wohnort: Zürich.

Kein stationärer Handel

Während die Digitalisierung andere Branchen zum Teil auf den Kopf gestellt hat, so hat sich das Kaufverhalten bei Möbeln für viele noch nicht großartig verändert. „Im Online-Bereich ist der Möbelmarkt einer der unterrepräsentiertesten“, merkt Michael Johner an. „Vor allem im Vergleich mit Kosmetik oder Kleidung“. Aber vor allem beim Kauf von Möbeln ist der Drang hoch, „das Produkt nochmal anzufassen oder auf der Couch nochmal probe zu liegen“. Das Probe-Liegen lässt sich online zwar nicht ersetzen, aber mit Augmented Reality – z.B. mit einem Konfigurator – können Kunden ihre Ware zumindest schon mal sehen, drehen und wenden.

Möbel-Retoure? Lästig!

Vor allem online wird längst nicht mehr nur „das Nötigste“ gekauft. Viele shoppen bereits mit dem Hintergedanken, einen Großteil der Ware wieder zurückzusenden. Deswegen haben große E-Commerce-Plattformen die Rückgabe-Möglichkeiten für ihre Kunden perfektioniert. Im Möbel-Bereich stellt eine mögliche Rückgabe eine weitaus größere Herausforderung dar. Nicht nur Größe und Gewicht der Ware spielt hierbei eine große Rolle, auch der Aufbau von Möbeln nimmt viel Zeit (und Nerven) in Anspruch. Umstände, die man sich mit einem Besuch im Möbelhaus möglicherweise sparen kann.

Möbel-Innovation: Modularer Ansatz

„Eigentlich sind wir LEGO für Erwachsene“, schmunzelt Johner. Denn anders als bekannte Möbelhäuser setzt Konektra auf einen modularen Ansatz. Ob Sideboard, Glas-Vitirine oder Servierwagen: mit den vielen verschiedenen Einzelkomponenten können Kunden ihre Möbelstücke in Größe, Form und Funktionalität individuell anpassen. Auch die Austauschbarkeit einzelner Komponenten macht dieses besondere Konzept nicht nur praktisch, sondern auch nachhaltig. So lassen sich beschädigte Komponenten ganz einfach austauschen, ohne das komplette Möbelstück zurückzugeben oder zu entsorgen.

Big Player sind keine „Konkurrenz“ für Konektra

„Der Möbelmarkt wird beherrscht von großen Spielern.“, sagt Michael Johner. Diesen Markt aufzubrechen und zu versuchen gegen diese Big Player anzukämpfen bezeichnet er als „vergebene Liebesmüh'“. Sein Unternehmen sieht er ohnehin in einer anderen Position: „Big Player sind Generalisten, wir sind der Spezialist“. Die Positionierung des Unternehmens sei ohnehin von vornherein von großer Wichtigkeit gewesen. Deshalb sieht sich der CEO des Nürnberger Möbelunternehmens auch nicht im direkten Wettbewerb mit den großen regionalen Möbelhäusern, sondern definiert das Unternehmen über seine spezielle Zielgruppe.

Jetzt RUN #70 mit Konektra CEO Michael Johner streamen

PlayOffs für die Ice Tigers? Patrick Reimer im Podcast-Talk

Ice Tigers-Profi Patrick Reimer zu Gast bei der Steilvorlage

Mit der Eishockey-Nationalmannschaft gewann er 2018 die Silber-Medaille bei Olympia, seit Ende November 2021 ist er Rekord-Scorer der DEL: Patrick Reimer ist einer der besten deutschen Eishockey-Spieler und Profi bei den Nürnberg Ice Tigers. Und weil das so ist, ist er natürlich auch der perfekte Gast für unseren Sport-Podcast, die Steilvorlage. Ein spannender Talk über Eishockey, sein Team – die Nürnberg Ice Tigers – und die Saisonziele. Aber auch über vieles, das links und rechts der Eisfläche ist, wie zum Beispiel sein Bezug zur Stadt Nürnberg.

Welchen Wert haben Rekorde?

Patrick Reimer war in einigen Spielzeiten Top-Scorer in der DEL. Mittlerweile ist er sogar der Rekordscorer der Liga-Geschichte. Seit beinahe 20 Jahren schnürt er die Eishockey-Stiefel, kommt auf über 1.000 Spiele – Davon über 500 für die Ice Tigers. Angefangen hat seine Profi-Laufbahn beim ESV Kaufbeuren, weiter ging es bei der Düsseldorfer EG und seit 2012 jagd er für die Nürnberg Ice Tigers den Puck und wenn er ihn hat, legt er regelmäßig vor oder trifft selbst. Zehn Jahre Nürnberg, bald 20. Jubiläum als Profi, Rekorde: Für Patrick Reimer persönlich sind das natürlich schöne Statistiken, über die er sich auch freut. Aber er bewertet sie auch nicht über. Schließlich ist er ja auch noch aktiv. „Ich denke, dass ich das erst richtig einordnen kann, wenn meine Karriere zu Ende ist. Solange ich spiele, nehme ich das nicht so wichtig“, sagt der Stürmer.

Sein Faible für alte Arenen

Der hat übrigens das letzte Tor an der guten alten Brehmstrsasse, der einstigen Arena der Düsseldorfer EG, erzielt, als er noch für die DEG auflief. „Ich mochte diese alten Eisstadien, in denen du noch direkten Kontakt zu den Fans hattest, wenn du aufs Eis oder vom Eis herunter bist. Da gab es entweder unmittelbar Lob, oder aber auch Kritik, wenn es nicht so lief. In manchen alten Eisstadien gab es sogar auch Nebel. Das hatte schon auch was“, schmunzelt Reimer.

Eishockey: Schnell, schneller, am schnellsten

Seit Patrick Reimer als Profi begann, hat sich natürlich das Spiel verändert, sich weiterentwickelt. „Eishockey ist wie alle anderen Teamsportarten auch schneller geworden, körperlicher. Die Spieler sind noch athletischer, müssen fitter sein. Die Ausrüstung ist besser geworden. All das nimmt sicherlich Einfluss auf das Spiel“, sagt Reimer. Das Spiel, das er so liebt. „Sonst würde ich nicht noch spielen“, lacht er.

PlayOffs für die Ice Tigers? Im Podcast spricht Nürnberg Ice Tigers-Star Patrick Reimer über Saisonziele
PlayOffs für die Ice Tigers? Im Podcast spricht Nürnberg Ice Tigers-Star Patrick Reimer über Saisonziele, sein Faible für alte Arenen und Rekorde | Foto: Thomas Hahn

Saisonziele mit den Nürnberg Ice Tigers

Mit den Ice Tigers nimmt er sich noch einiges vor, peilt in dieser Saison Tabellen-Rang 6 in der Hauptrunde an, der die direkte Qualifikation für die Play Offs bedeuten würde. „Der ist – meine ich – auf jeden Fall drin. Wir sind als Team besser, als viele uns vorhergesagt haben. Haben uns nach turbulentem Start gut entwickelt. Unser Coach Tom Rowe macht einen tollen Job. Klar sind viele Teams auf dem Papier besser besetzt als wir, aber für Überraschungen sind wir immer gut“, zeigt sich Patrick Reimer vom eigenen Potential überzeugt und optimistisch.

Zweite Heimat Nürnberg

Die Nürnberg Ice Tigers sind für ihn nicht nur Arbeitgeber, sondern sind für ihn zu einer zweiten Heimat geworden. „Sonst hätte ich hier nicht schon häufiger verlängert. In Nürnberg fühle ich mich sehr wohl.“ Wenn die Schlittschuhe irgendwann einmal aber am berühmten Nagel hängen werden, wird es sehr wahrscheinlich zurück in die Heimat gehen. Patrick Reimer kommt aus Mindelheim. „Ich bin sehr Heimatverbunden“, so der Eishockey-Profi, der sicher auch für viele Nürnberger Eishocker-Liebhaber*innen ein Vorbild ist.

Jetzt die neue Folge mit Patrick Reimer streamen

„Von der Krise in die Katastrophe“ – Podcast mit Marcus König

Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König zu Gast im RUN Podcast

Knapp 9 Monate ist es her, dass wir den Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König zuletzt bei uns im RUN Podcast begrüßen durften. Damals das dominierende Thema: Corona. Und auch heute hat sich die Lage rund um die Pandemie zwar verändert, aber nicht unbedingt verbessert. Der Unterschied ist heute einer, den keiner zum damaligen Zeitpunkt für möglich gehalten hätte. Ein Krieg in Europa. Ein Krieg in einem Land, dessen Grenze nicht mal 11 Stunden Autofahrt entfernt von Nürnberg liegt. In dieser Podcast-Folge spricht Moderator Alban Imeri mit Marcus König über die aktuellen Entwicklungen des Krieges und die unmittelbaren Auswirkungen für die Stadt Nürnberg. Weitere Themen sind die Corona-Pandemie und die bevorstehende Lockerung der Auflagen trotz hoher Inzidenzwerte (heute am 1.März 2022: 1636,7).

„In der Krise kam die Katastrophe dazu“

Die Geschehnisse in der Ukraine überschlagen sich derzeit. Fast stündlich verändert sich die Situation, weshalb selbst öffentlich-rechtliche Info-Portale wie funk mit der Berichterstattung kaum noch hinterherkommen (siehe Instagram-Post). „Wir befinden uns immer noch in der Corona-Krise“, so Marcus König, „und in dieser Krise kam die Katastrophe dazu“. Weiter führt er aus, dass die Situation zwischen der Ukraine und Russland zwar schon länger angespannt ist, allerdings auch er nie mit diesem völkerrechtswidrigem Angriffskrieg Putins gerechnet hat.

Noch einen Tag vor dem russischen Einfall in der Ukraine hat König noch Kontakt nach Charkiw, der Nürnberger Partnerstadt, gehabt. Selbst dort habe niemand das Ausmaß der anstehenden Geschehnisse geahnt. „Ach [keine Sorge], die westlichen Medien bauschen das alles nur auf“, zitiert König seinen Kontakt in Charkiw. Leider habe man sich dort in falscher Sicherheit gewogen. Nur ein paar Tage später berichteten ihm Verwaltungsmitarbeiter aus Charkiw, dass sie in Luftschutzbunkern sitzen, um nicht von Bomben oder Schüssen getroffen zu werden. „Das kann man sich nicht vorstellen… Unglaublich“, fügt er hinzu.

Ein Putin-Krieg, kein Russland-Krieg

Die Sanktionen, die der Westen gegen Russland verhängt hat, hält Marcus König für angebracht. Er geht sogar einen Schritt weiter: „Beim Ausschluss aus dem SWIFT-Verfahren hätte ich mir sogar gewünscht, dass wir noch schneller handeln“, so König. Er ist sich sicher, dass diese Maßnahmen für das russische Volk spürbar sein werden. Weiterhin hofft er, dass die Sanktionen dazu führen, dass sich das russische Volk erhebt und gegen Kriegsverbrecher Putin stellt. „Die Bewegung muss aus Russland kommen“, so König.

„Wir haben in Nürnberg eine große russische Community“, sagt König. Da dürfe man nicht fehlerhaft annehmen, dass Putins Entscheidungen die Denke der gesamten russischen Bevölkerung widerspiegeln. „Das ist nicht der Krieg von Russen, sondern ein Angriffskrieg den Putin angezettelt hat. Ich sehe Putin nicht als Stellvertreter der russischen Bevölkerung“, fügt er hinzu. Das sei vor allem daran zu sehen, dass sich auch viele russische Bürger*innen an Demonstrationen beteiligen, die u.a. auch in Nürnberg stattfanden.

Welche Folgen hat das für Nürnberg?

Auch für Nürnberg habe der Krieg in der Ukraine unmittelbare Folgen. „Wir rechnen damit, dass wir 5000-6000 Flüchtlinge empfangen werden“, sagt König. Die Vorbereitungen für ukrainische Flüchtlinge seien bereits getroffen worden, wie z.B. ein Empfangszentrum am Heilig-Geist-Saal mit Verwaltungseinheiten, die sich um alle Ankömmlinge kümmern. Hierbei gehe es nicht nur um das Bürokratische, sondern viel mehr um ärztliche und psychologische Unterstützung. Des Weiteren werde auch ein Impfbus bereit gestellt, um allen Ukrainer*innen ein sofortiges Impf-Angebot machen zu können. Außerdem hat Marcus König auch entschieden: „Alle, die nach Nürnberg kommen und einen ukrainischen Pass haben, dürfen umsonst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren“.

Man müsse allerdings beachten, dass der Weg Ukraine-Nürnberg nicht immer eine Einbahnstraße ist. Denn Einberufungsbefehle zwingen Ukrainer dazu, zurück in ihre Heimat zu fahren. Er selber habe erst vor Kurzem von einem Fall eines ukrainischen Erntehelfers aus dem Knoblauchsland erfahren, der sich auf dem Weg ins Kriegsgebiet machen muss. Mit Gemeinschaftsunterkünften, Hotels und den freiwillig bereitgestellten Räumen und Wohnungen Nürnberger Bürger*innen sei man auf jeden Fall für das Ankommen der ukrainischen Flüchtlinge vorbereitet.

Der Krieg wird auch über die Medien ausgetragen

Es ist ein Krieg, der zu einem großen Teil auch in den Medien stattfindet. Medien wie Deutschlandfunk beschreiben ihn gar als Propaganda-Schlacht auf Social Media. Das Auftreten der beiden Staatsoberhäupter Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin könnte unterschiedlicher nicht sein. Während Putin hinter Fahnen und Schreibtischen den gewaltbereiten Diktator raushängen lässt, so zeigt sich Selenskyj nahbar und sympathisch. Erst vor Kurzem hat er ein Video veröffentlichte Selenskyj ein Video, bei dem er sich direkt ans russische Volk wandte und dabei sogar russisch sprach. „Vor der Haltung und Bereitschaft sein Leben auf Spiel zu setzen, kann man nur den Hut ziehen“, so König.

„Wir befinden uns immer noch in der Corona-Krise“

Der Krieg in der Ukraine nimmt viel mediale Aufmerksamkeit auf sich. Da könnte man fast vergessen, dass wir uns immer noch inmitten einer Pandemie befinden. Auch wenn diese im Anblick der Lockerung der Auflagen fast besiegt scheint. In Nürnberg dürfen z.B. 25.000 Menschen ins Max-Morlock-Stadion und ab kommendem Wochenende planen Diskotheken und Bars mit der Wiedereröffnung – ein Schritt, der für Oberbürgermeister Marcus König der richtige ist. „Der Virus hat sich verändert, also müssen sich auch die politischen Maßnahmen verändern“, so König. Mit der Omikron-Variante sei die Ansteckungsgefahr zwar deutlich höher, aber lebensbedrohliche Verläufe und die Überlastung des Gesundheitssystems seien nicht zu befürchten.

RUN Podcast #69 mit Marcus König jetzt streamen

„Wir sind mehr als Medien“ – Alles über kicker business solutions

kicker-Vermarktungschef Martin Schumacher zu Gast beim RUN Podcast

„Besser kann man nicht starten“, sagt Martin Schumacher als er über Anfänge beim kicker spricht. „Wir haben die WM 2014 gewonnen, mein Sohn ist 2014 geboren und ich hatte meinen ersten Tag beim kicker“. Seither ging es für die Nürnberger Medien-Brand steil bergauf. Während immer mehr Produkte und Features im Digital-Bereich etabliert wurden, wuchs gleichzeitig auch die Beliebtheit der Sport-Marke. Inzwischen stiegen die Page-Impressions pro Monat auf fast 3 Milliarden (!). Im RUN Podcast spricht Martin mit Podcast-Host Alban Imeri über die Erfolgsstory des kicker, welche Rolle das richtige Mindset spielt und was es mit dem neuen „Unternehmen im Unternehmen“ kicker business solutions auf sich hat.

„Wir sind nicht nur das Print-Heft“

„Ich weiß noch, als wir 2014 mit den mobilen Applikationen angefangen haben – da waren die Reichweiten relativ niedrig“, s0 Martin. Der Wettbewerb im Bereich Sport-News ist bekannterweise nicht gerade gering und hat in den letzten Jahren mit Sky und DAZN auch nochmal namhaften Zuwachs bekommen. Trotzdem hat es das Nürnberger Unternehmen geschafft, sich weiterzuentwickeln und zu etablieren. „Manchmal kann ichs selber kaum glauben, wenn du im Stadion bist und vor dir fast jeder die kicker-App auf dem Handy geöffnet hat“, so Schumacher. „Wir sind nicht nur das Print-Heft“ – und das hat die Medien-Marke in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen.

Die fußballlose Zeit

Aber auch die begabtesten Journalisten und die beste App bringen dem kicker nichts, wenn es nichts zu berichten gibt. Und das war während der Corona-Pandemie teilweise der Fall. „Das war eine Katastrophe“, so Martin, „unsere Reichweite ist zu 90% eingebrochen… dementsprechend auch 90% vom Umsatz“. So schnell wie die Klick- und Userzahlen runterbrachen, so schnell erreichte der kicker dann schnell wieder Bestwerte, als die „Geisterspiele“ eingeführt wurden. „Als dann endlich wieder gespielt wurde, haben wir das schnell aufgeholt und hatten reichweitentechnisch eines unserer erfolgreichsten Jahre“.

kicker business solutions

Neben den Zahlen hat sich auch Martins Rolle beim kicker weiterentwickelt. Denn neben dem Vermarktungsgeschäft verantwortet er als Geschäftsführer nun auch die hauseigene Sport-Agentur kicker business solutions. Das „Unternehmen im Unternehmen“ sei sogar seine eigene Idee gewesen. „Eine Sport-Agentur, die auf das Netzwerk und die DNA einer so etablierten Brand zurückgreifen kann, ist in dieser Form einmalig“, so Martin. Ob Robert Lewandowski oder Christoph Kramer – schon jetzt konnte kicker business solutions in seiner jungen Firmenhistorie bereits so einige unvergessliche Events mit namhaften Sportlern verwirklichen.

Fleiß, Talent und mentale Stärke

Mit so einem hauseigenen Start-Up kommt ein gewisser Erfolgsdruck, denn wo kicker draufsteht, muss auch kicker drin sein. Viel Druck verspürt Martin als Geschäftsführer allerdings nicht. „Ich denke da nicht ans Scheitern“, erzählt er. Ein Mindset, dass er sich auch durch Gespräche mit Profi-Athleten wie Robert Lewandowksi angeignet hat. „Es kommt nicht drauf an, was du gewonnen hast, sondern was du noch gewinnen kannst“, rezitiert er den Bayern-Star.

Jetzt die neue Folge RUN Podcast streamen

Timothy Tillman & das Kleeblatt: Angekommen in Liga 1

Kleeblatt-Profi Timothy Tillman zu Gast bei der Steilvorlage

The trend is your friend – Das sagte eins der frühere FC Bayren München-Präsident Uli Hoeneß. Und wenn das so stimmt, dann könnte der SpVgg Greuther Fürth vielleicht doch noch das gelingen, was Ende 2021 völlig ausgeschlossen erschien: Ein Eingreifen in den Kampf um den Klassenerhalt. Denn der Trend zeigt eindeutig nach oben: Nachdem das Kleeblatt in der Vorrunde nur magere 5 Zähler sammelte, ist die Mannschaft rund um Trainer Stefan Leitl nicht mehr wieder zu erkennen: Nur einer Niederlage, aber zwei Siege und zwei Unentschieden. In der Rückrundentabelle liegen die Fürther nach 5 Spielen auf Platz 6 – das klingt eher nach EuroLeague-Qualifikation statt Abstiegsangst. Anteil daran hat er: Timothy Tillman. Der Mittelfeldakteur hat sich ins Team gespielt und mach eine gute Figur. So, wie seine ganze Mannschaft. Über den Aufwind in Fürth spricht er in dieser Folge der Steilvorlage mit Host Dirk Feustel.

In der Ruhe liegt die Kraft

„Wir haben uns von all den Rückschlägen im Herbst nicht aus der Bahn werfen lassen und einfach immer weiter an uns gearbeitet. Jetzt zahlt sich diese harte Arbeit aus“, freut sich Timothy Tilmann über die stark ansteigenden Leistungen im Sportpark Ronhof | Thomas Sommer. „Wir sehen jetzt, dass wir mithalten können, wenn wir unsere Leistungsgrenze erreichen“, so der Mittelfeldspieler in der Steilvorlage.

Klassenerhalt: Nichts ist unmöglich

Dabei kommt ihm und der Mannschaft zu Gute, dass Fürth zu den ruhigeren Standorten in der Liga gehört. „Wir können definitiv ruhiger arbeiten, als es zum Beispiel in Nürnberg oder auch Köln oder Hamburg der Fall ist“, sagt Tillman. Ruhe half oder hilft also offensichtlich dabei, den richtigen Schalter für eine Leistungssteigerung zu finden. Die Fürther haben ihn gefunden. Vorerst zumindest. Die Hoffung, dass es vielleicht doch das „Wunder von Fürth“ gibt und das Team noch einmal in den Kampf um den Klassenerhalt eingreift, lebt in jedem Falle. „Wenn es uns gelingt, so weiter zu machen, dann ist es möglich, dass wir uns da ranarbeiten. Aber klar ist auch, dass wir neben unserer Leistung auch auf die Resultate der anderen angewiesen sind. Wir werden jedenfalls alles versuchen“, sagt Timothy. Auf das Spiel gegen den großen FC Bayern München blickend fügt er hinzu: „Bayern ist die beste Mannschaft Deutschlands, eines der besten Teams überhaupt… Das wird mega-schwer, da was mitzunehmen. Aber wir werden es versuchen und alles geben“, so Tillman. Das Beispiel Bochum zeigt, dass es klappen kann.

From Zero to Hero – Aus Zirndorf in die Bundesliga

Wie kam Timothy eigentlich zum Fußball und wurde Bundesliga-Profi? Der in Nürnberg geborene Tillman fing bereits mit drei Jahren an zu kicken. Begonnen hat alles beim ASV Zirndorf, vond dem er über Haltestellen beim SC Feucht und dem NLZ des Kleeblatts zunächst beim FC Bayern landete. Von dort aus wurde er ausgerechnet an den jetzigen Erzrivalen, den 1.FC Nürnberg, verliehen, bevor er beim Kleeblatt sein jetziges Zuhause fand. In der Zeit als Juniorenspieler durchlief Timothy Tillman alle U-Teams des DFB. In der Steilvorlage erklärt er seinen Weg und wie er in dieser Zeit mit allen Einflüssen, die es im Profifussball gibt, klargekommen ist.

Bruder-Kick & Playstation

Eine Hilfe war sicherlich auch sein Bruder Malik, der aktuell bei den Bayern kickt. In der Kindheit war er ständiger Spiel- und Sparringspartner für den Kleeblatt-Akteur. „Wir haben uns immer gebattlet!“, lacht er. Stichwort Battle: Das macht Timothy Tillman auch gerne an der Playstation. „Im internen Teamranking bin ich da gar nicht so schlecht“, lacht er nochmal, „das ist eines meiner Hobbies“. Und einen Tipp fürs Bayern-Spiel? „Ich würde mich freuen, wenn wir so viele Tore wie möglich schießen und so wenig wie möglich bekommen“, sagt er schmunzelnd. Bei optimaler Interpretation könnte das einen Sieg ergeben. Und das wäre schlicht eine Sensation. Aber wie jeder weiß: Im Fußball ist alles möglich.

Jetzt die neue Folge der Steilvorlage mit Timothy Tillman hören

Nürnberg Digital Festival vor dem Aus? Wir müssen reden!

Die Lage ist ernst – Wie stehts ums Nürnberg Digital Festival #nuedigital?

Wie der Titel schon verrät, geht es diesmal um ein ernstes Thema. Weniger euphorisch als noch in der letzten Folge ist das aktuelle Gemüt des Festivalteams. Auch wenn das Nürnberg Digital Festival durch die ersten zwei Pandemiejahre mit einem oder zwei blauen Augen davon kam, geht ihm nun auf den letzten Metern die Luft aus. Und das obwohl ganz viele Unternehmen und Organisationen beim Festival dabei sein möchten. “Aufgrund der aktuellen Lage und auch der vielen allgemeinen Unklarheiten, die es immer noch gibt, kommen verbindliche Zusagen für finanzielle Mittel zu zögerlich”, so Tina Langheinrich. Das stellt das Festival, das sich fast ausschließlich über Sponsoring finanziert, vor ein Problem. Denn die zwei großen Kostenblöcke Gehälter und Werbemaßnahmen, können nicht erst kurz vor dem Festival beglichen werden. Die ersten Verträge müssen bereits im März vom Festivalteam unterschreiben werden. Daher muss in den nächsten Wochen die Finanzierung geklärt werden, sonst wird es womöglich ab 2022 kein Nürnberg Digital Festival mehr geben.

Mut & Vorstellungskraft

Die letzten zwei Jahre ist das Festival (etwas) anders als geplant und auch gewünscht abgelaufen. 2022 soll das Festival wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden. Obwohl im Sommer der letzten beiden Jahre die Situationen jeweils deutlich entspannter war als im Winter, braucht es momentan noch viel Vorstellungskraft und Mut, um sich ein Präsenzfestival 2022 vorzustellen. Aktuell ist es grau, dunkel und die Inzidenz hoch wie nie zuvor. Doch das Festivalteam hofft auf Unternehmen und Organisationen, die diesen Mut haben und an die Vision eines großen, lauten, bunten Festivals im Sommer glauben.

Wie kann man unterstützen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich am Festival zu beteiligen: Zum einen das Sponsoring, unterteilt in drei Kategorien: Haup, Gold und Silber. Außerdem können sich Unternehmen Reichweiten- und Recruiting-Leistungen wie z.B. Plätze im Newsletter, Advertorials im Blog oder Anzeigen kaufen. Und natürlich ganz wichtig: Man kann jederzeit als Veranstalter:in beim Festival dabei sein. Die Anmeldung dafür gibt es ab Ende Februar auf der Website des Festivals. Infos zu allen Beteiligungsmöglichkeiten und die Kontaktdaten der Ansprechpartner:innen findet man schon jetzt auf der Website. 

Für alle Fans und Unterstützer:innen des Festivals gibt es wahrscheinlich in den nächsten Wochen zudem die Möglichkeit das Festival über ein Crowdfunding zu unterstützen. Updates dazu folgen es auf den digitalen Kanälen des Festivals. 

Weitere Highlights fürs Nürnberg Digital Festival 2022

Trotz der aktuellen Situation gibt es auch noch zwei neue Highlights in der Festivalwoche. Zum einen findet am 05.07 der eCommerce Day bzw. die eCommerce Night statt. Zum anderen hat das Festivalteam nun die finale Zusage am Donnerstag den, 07.07. zwei Urgesteine des deutschen Podcasts in der Meistersingerhalle begrüßen zu dürfen. Denn die „Lage der Nation“ ist mit einer Lage Live zu Gast beim Festival! 

Jetzt reinhören!

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Instagram testet Abo-Modell in den USA – Was bedeutet das?

Bereits im November wurde das Abo-Feature von Instagram geleakt. Nun hat Mark Zuckerberg bestätigt, dass im Rahmen eines Tests zehn Influencer:innen in den USA bestimmten Content nun zum Abo anbieten.

Das Abo-Modell von Instagram ermöglicht es Influencer:Innen, zusätzliche Erlöse zu generieren. Doch was ändert sich nun?

Mit dem Abo-Modell soll es künftig möglich sein, bestimmten Nutzergruppen exklusive Inhalte anzubieten. Für diese müssen die Follower jedoch einen monatlichen Preis bezahlen. Um das Modell zu testen, hat Instagram nun in den USA einen Probelauf gestartet. Mit dem sogenannten „Alpha-Test“ wird aktuell Feedback der Influencer:innen und Abonnent:innen gesammelt, um das Feature weiterzuentwickeln.

Zuckerberg gab an, dass er über das Abo-Feature und weitere Tools mehr Optionen schaffen möchte, um mit Social Media Geld zu verdienen. Nach dem Testlauf sollen deshalb weitere Influencer:innen einen Zugang zu der neuen Vermarktungsmöglichkeit erhalten.

Wie funktioniert das Abo-Modell für Instagram?

Für die exklusiven Inhalte, die lediglich die zahlenden Abonnent:innen zu sehen bekommen, fällt eine monatliche Gebühr an. Diese reicht im Testlauf von 0,99 bis hin zu 99,99 US-Dollar – Preise setzen die Creator jedoch selbst. Darin inbegriffen sind bestimmte Live-Videos und Stories. Kenntlich gemacht werden die Abo-Inhalte mit einem lila Ring, der bei Live-Videos und Stories um das Profilbild angezeigt wird.

Die Einnahmen, die Creator über die Abonnements erzielen, gehen zu 100 % in ihre eigenen Erlöse ein. Abgaben plant Instagram bis mindestens 2023 dafür nicht.

Was ändert sich für Abonnent:innen?

Um sichtbar zu machen, wer für die Inhalte bezahlt, sollen die Paying Users über ein Badge erkenntlich gemacht werden. Das Badge ist dann sowohl in Kommentaren als auch bei Direct Messages zu sehen, sodass der Content Creator direkt erkennt, um welche Art von Abonnent:in es sich handelt.

Vor- und Nachteile des Instagram Abo-Modells

Mit dem Abo-Modell ist es für Content Creator möglich, zusätzliche Erlöse zu generieren. Die Weitergabe der exklusiven Inhalte ist zwar laut den Instagram AGBs verboten, technisch jedoch nicht zu unterbinden. Das stellt ein gewisses Risiko für die Influencer:innen dar.

Um aus Followern zahlende Abonnent:innen zu generieren, sind Creator gefordert, hochwertigen und exklusiven Content mit Mehrwert zu liefern. Das könnte der Plattform einen Aufschwung bieten, was die Qualität der Inhalte betrifft. Gleichzeitig werden Anreize für professionelle Creator geschaffen, Instagram noch intensiver zu nutzen, um sie stärker an die Plattform zu binden.

Auch wenn Instagram zunächst nicht plant, einen Teil der generierten Einnahmen einzubehalten, könnte es dennoch ein lukrativer Weg in der Zukunft werden, die Plattform weiter zu monetarisieren. 

Sind Hate und Spam auf Instagram vielleicht bald Geschichte?

Ist das Abo-Modell eventuell auch eine Lösung, um Hater- und Spam-Angriffe auf Social Media zu vermeiden? Wenn künftig für bestimmte Inhalte bezahlt werden muss, wird sich die exklusive Community wahrscheinlich hauptsächlich aus wahren Fans und treuen Followern bilden. Vielleicht könnte das Abo-Modell also dazu dienen, Hater-Kommentare auszuselektieren. Auch störende Spam-Nachrichten in Live Streams wären dann vielleicht Geschichte, was für die Paying Users gleichzeitig eine Qualitätssteigerung des Contents bedeuten würde.

Es bleibt spannend zu sehen, wie Instagram den Testlauf für die weitere Entwicklung des Abo-Features nutzen wird. Was meinst du zum Abo-Modell: Bist du bereit, für exklusive Inhalte, zum Beispiel auf unserem RUN Instagram-Kanal zu zahlen?

Bronze-Olympionikin Charline Schwarz über das Bogenschießen

Charline Schwarz und ihr Pfeil und Bogen – Olympia-Bronze für die Nürnberger Bogenschützin

Bronze bei Olympia in Tokio

Charline Schwarz aus Feucht über das Bogenschießen und was es alles braucht, um mit Pfeil und Bogen erfolgreich zu sein (0:00 – 18:29)

Dass ein olympischer Wettkampf seine ganz eigenen Gesetze hat, das durfte sie persönlich schon feststellen: Die gerade 21 Jahre alt gewordene Charline Schwarz war im letzten Jahr bei den Olympischen Spielen in Tokio. Im Bogenschießen (Recurve) gewann die Top-Athletin aus Feucht im Landkreis Nürnberg die Bronzemedaille mit dem Team. Eindrucksvoll schildert sie in der neuen Ausgabe der Steilvorlage, was in so einem Wettbewerb alles vor sich geht. Und schnell wird klar: Mit dem Anlegen des Pfeils, Spannen des Bogens, dem Zielen und Abschießen ist es längst nicht getan. Es geht um Konzentration, auch Kondition, um mentale Stärke und die Fähigkeit, äußere Umstände auszublenden und auch um kleine ‚Psychotricks‘ der Gegner*innen.

Bogenschießen: Komplex und anstrengend (18:30 – 30:00)

Den Einstieg in diese Folge der Steilvorlage macht Host Dirk Feustelund damit auch allen Hörer:Innen klar: Bogenschießen ist eine Randsportart. Ja. Aber es ist eine sehr facettenreiche und interessante Disziplin. Und damit faszinierend! Wer sich schon einmal selbst versucht hat, weiß: Die Körperspannung und Haltung, die man haben muss, um einen modernen oder auch historischen Bogen zu spannen und die Bewegung richtig auszuführen, um schließlich das Ziel – die Scheibe – treffen zu können, ist nicht nur komplex, sondern auch sehr anstrengend. Umso bemerkenswerter, dass Top-Athlet:Innen alleine im Training in zwei Stunden hunderte Pfeile abschießen. Charline erklärt den Sport: ob Compound-, Recurve- oder auch Langbogen; Distanzen zur Scheibe; Drin oder Draußen. Wer zuhört, lernt, das Bogenschießen nicht gleich Bogenschießen ist und wer weiß: Der ein oder die andere bekommt vielleicht Lust, es einmal selbst zu versuchen.

So fing für die Bogenschützin alles an (30:01 – 35:00)

So wie die junge Bogenschützin Charline Schwarz selbst, als sie als kleines Kind über ihre Eltern und ihren Bruder sozusagen automatisch zum Bogenschießen kam und schnell feststellte: Das mit ihr, dem Pfeil und dem Bogen könnte was werden. Und wie jetzt klar ist: Es ist auch was geworden. Charline hat also für sich den richtigen Sport gewählt. Dass sie schon jetzt bei Olympia war, kam aber auch für sie überraschend. Ihr Ziel war eigentlich – und ist es natürlich immer noch – bis Paris 2024 im Kreise der Allerbesten zu sein. Das hat sie nun schon ein wenig vorher geschafft. Das zeugt nicht nur von ihrem Talent, sondern auch von ihrem Willen und Ehrgeiz. Natürlich braucht es bei einer Sportart, mit der man im Gegensatz zum Profifussball nicht gerade reich werden kann, anderweitige Unterstützung. „Das muss man wissen, wenn man Bogenschießen ausübt“, sagt Charline.

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