Uwe Feser von der Feser-Graf Gruppe ist zu Gast im RUN Podcast
Einer der erfolgreichsten Unternehmer der Metropolregion, Uwe Feser von der Feser-Graf Gruppe, spricht im RUN Podcast mit uns über die Zukunft des Automarkts, die Entwicklung des Unternehmens, seine Kinderstiftung und verrät, warum man sich als Unternehmer nicht immer alles zu Herzen nehmen sollte.
Spritpreise, Emotionen und Premiumprodukte
Auch wenn ein Auto nicht zu den cleversten Kapitalanlagen zählt (siehe RUN #74), muss das Thema von mehreren Seiten betrachtet werden. Pendler oder Bewohner aus ländlicheren Regionen sind auf das Auto als Transportmittel angewiesen. Nicht nur deshalb ist das Auto noch immer mit Abstand das beliebteste Verkehrsmittel der Deutschen. Die Gründe sind vielschichtig. Das Thema ist mit Emotionen besetzt, das Auto gilt oft noch immer als Statussymbol, was durch tolle Premiumprodukte verstärkt wird. Trotzdem werden die Zahlen in den nächsten Jahren sinken. Die Spritpreise spielen verrückt und die Haltungs- und Anschaffungskosten sind so hoch, dass viele jüngere Menschen, die in der Stadt leben, auf ein Auto verzichten. Wie Oldtimer als Kapitalanlage funktionieren können und wie die Prognosen für den Automarkt in den kommenden Jahren sind, könnt ihr in der Folge ausführlich nachhören.
Gründung und Aufstieg zu einer der größten Automobilketten Deutschlands: Die Feser-Graf Gruppe
Die Firmengeschichte geht ursprünglich bis in das Jahr 1929 zurück. In der Nähe von Magdeburg haben sich die Großeltern von Uwe Feser mit Motorrädern und Zweirädern selbstständig gemacht. Das Portfolio wurde um weitere Produkte erweitert, bis sie auf Grund der Kriegsgeschehnisse fliehen mussten. Nachdem der Vater von Uwe lange bei Audi gearbeitet hat, machte er sich in Schwabach mit einem Autohaus selbstständig. Mit 22 Jahren ist er 1982 nach seiner Meisterprüfung und während seines Studiums selbst langsam in das Unternehmen eingestiegen. Da er schon immer Spaß am Autogeschäft hatte, stand für Uwe fest, dass er den Betrieb fortführen wird. Der Vater hat den Karriereweg seines Sohnes nie vorbestimmt. Er selbst wollte diesen Beruf auf jeden Fall ausüben und das Familienunternehmen übernehmen. Im Jahr 2000 folgte die Fusion mit der Unternehmensgruppe Graf. So hat sich bis heute alles zu einem Unternehmen mit 59 Standorten und somit zu einer der größten Automobilketten Deutschlands entwickelt.
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Wie kam es zu der Fusion von Uwe Feser und Wilhelm Graf zur Feser-Graf Gruppe?
„Das Autogeschäft ist kein leichtes und sehr preisgetriebenes Geschäft“. Zu seiner Zeit gab es fünf große Firmen, die unter einem wahnsinnigen Wettbewerbsdruck standen. Also hat man Gespräche geführt und bei der Familie Graf hatte man das Gefühl, dass es zwischenmenschlich am besten passt. Durch den Zusammenschluss konnte man Synergien bilden und sich wirtschaftlich besser aufstellen. Das war ein großer Meilenstein und auch die beste Entscheidung. Als Alleinkämpfer ist es immer schwierig, auf mehreren Beinen steht man immer besser als auf einem.
Wenn man eine solche Partnerschaft eingeht, muss man sich auch sicher sein, dass man zwischenmenschlich gut miteinander klarkommt. „Man heiratet ja auch keine Frau, die man nicht leiden kann“, schmunzelt Uwe Feser. Im Vorfeld arbeitet man mal lose miteinander und führt Gespräche. Da wird relativ schnell klar, ob eine Zusammenarbeit in Frage kommt. Am Ende hat man das gleiche Ziel, nämlich dass das Unternehmen vorankommt. Außerdem ist es wichtig, dass einer als Hauptgesellschafter das Sagen hat. Eine 50:50 Aufteilung ist immer schwierig, egal in welcher Branche. Einer muss in der Endkonsequenz der Entscheidungsträger sein, der auch den Kopf hinhält, wenn man etwas nicht so gut läuft. Natürlich schließt das einen kooperativen Führungsstil mit Absprachen nicht aus. Klare Strukturen, gemeinsame Ziele und regelmäßige Absprachen tragen zum Erfolg der Unternehmensgruppe bei.
Die Zukunft des Autos: E-Mobilität
Auch wenn die Autos, wegen Lieferproblemen momentan noch nicht auf die Straße kommen- bereits 60-70% der verkauften Fahrzeuge sind E-Fahrzeuge oder Hybrid. Das ist sicher auch den Fördermaßnahmen geschuldet, aber E-Fahrzeuge sind auf dem Vormarsch.
Große Firmen mit Außendienstflotten fahren aus wirtschaftlichen Gründen weiterhin mit Fossilen Kraftstoffen. Er selbst hat gerne die lauten Motorengeräusche und das Fahrgefühl eines Verbrenners. Aber am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, welche Art von Antrieb das Richtige für einen ist.
Eine bodenständige Grundeinstellung und die Uwe Feser Kinderstiftung
Vor 13 Jahren hat Uwe Feser seine eigene Stiftung, die Uwe Feser Kinderstiftung gegründet. Durch Spenden kommen mittlerweile jährlich 70-90.000 Euro zusammen, die dann 1:1 in der Region an Zwecke zum Wohl der Kinder, verteilt werden. Als jemand, der nach eigener Aussage, im Leben auch viel Glück gehabt hat, sieht er es als seine Pflicht auch etwas zurückzugeben. Grundsätzlich ist er nicht der klassische Selbstdarsteller, sondern möchte, dass die Unternehmensgruppe, deren Ruf und Erfolg im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. Man freut sich, wenn man wieder ein erfolgreiches Jahr hatte, aber am Ende sind die Gesundheit und die Familie das Wichtigste.
Ob die Kinder von Uwe Feser das Unternehmen in Zukunft weiterführen werden, wie er es schafft, dass seine Frau am Abend nicht merkt, ob er einen guten oder schlechten Tag hatte, was er anderen Gründern und Unternehmern raten würde, um gelassen und gesund durch die Arbeitswelt zu kommen und welche Reiseziele bei ihm noch auf der Bucketlist stehen: der Podcast ist voll mit spannenden Themen für euch.