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Alban Imeri

Alban ist Gründer von RUN Medien, Host des RUN Podcast und freier Blog-Autor.

RUN #54: „Clitoria’s Secrets“ – Tabu-Themen, die keine mehr sein sollten

„Clitoria’s Secrets“-Macherin Ronja zu Gast im RUN Podcast

Vor einigen Wochen hat man uns auf eine Nürnberger Podcasterin aufmerksam gemacht. Sie selber beschreibt ihren Podcast mit dem Claim: „Für alle, die keine Gynäkologin zur Freundin haben“. Denn genau das beschreibt das Grundkonzept von „Clitoria’s Secrets“. Mit ihrer Freundin Katrin bildet Ronja ein sympathisches Duo, das – wie der Name des Podcasts bereits impliziert – alle medizinischen Themen des weiblichen Körpers behandelt. Zusammen mit Podcast-Host Alban spricht Ronja über ihr Podcast-Konzept, warum Podcasts immer beliebter werden und über die Tatsache, dass die „Secrets der Clitoria“ Tabu-Themen sind, die keine mehr sein sollten.

Berliner Bubble

Da sich mit Ronja und Alban nun zwei leidenschaftlicher Podcaster gegenübersitzen, sprechen die beiden über Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Denn Podcast ist nicht gleich Podcast. Während beim RUN Podcast wöchentlich wechselnde Gäste zu Gast sind, besteht „Clitorias’s Secrets“ aus einem festen, gleichbleibenden Team. Auch die Regionalität ist eines der Hauptunterscheidungsmerkmale, denn trotz Ronjas Herkunft stammen kaum ihrer Hörer*innen aus dem fränkischen Raum. „Wir haben eine große Berliner Bubble“, erklärt Ronja, „das kann man sich bei dem Thema wahrscheinlich auch denken“.

Tabu-Themen

Auch wenn das Bewusstsein für diese Themen in den letzten Jahren stark gestiegen sei, so bezeichnet auch Ronja diese immer noch als Tabu-Themen. Das Jungfernhäutchen, die Schwangerschaft oder Geschlechtskrankheiten – so richtig traue sich keiner, darüber zu sprechen. Man müsse hier einfach die Berührungsängste verlieren, um das Thema zu normalisieren. Glücklicherweise gibt es bereits viele Initiativen, Influencer und StartUps, die mit verschiedenen Kampagnen bereits viel hierzu beitragen haben.

Deutschrap

Aber auch nicht jeder „ziehe da am selben Strang“. Denn vor allem das Thema Deutschrap hat in diesem Kontext in letzter Zeit zu vielen kontroversen Diskussionen geführt. Erst zuletzt kursierte ein Video des Rappers Al-Gear durch die Medien, in dem er die weibliche Menstruation als „eklig“ bezeichnete. Dass das ganze derart große Wellen schlagen würde, hatte er sich aber wahrscheinlich nicht gedacht. Denn wer sich die Kommentare zu seinen letzten Post ansieht, der entdeckt viele Gegenreaktionen der weiblichen Community.

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GELB #8: Das Nürnberg Digital Festival steht vor der Tür

Marc und Manuel vom Nürnberg Digital Festival zu Gast bei GELB

Zum neunten Mal findet vom Freitag bis Montag, 9. bis 19. Juli 2021, das Nürnberg Digital Festival statt. Das Festival verbindet als Veranstaltung alle Aspekte der digitalen Gesellschaft in der Metropolregion Nürnberg. Da das Festival nun sozusagen vor der Tür steht, wollen wir Einblicke in die Planung und Durchführung eines Events in dieser Größenordnung geben. Und welche Plattform wäre dafür besser geschaffen als unser Digital-Podcast ‚GELB‘, den wir in Kooperation mit dem Nürnberg Digital Festival produzieren. Marc und Manuel vom Festival-Team haben sich trotz der stressigen Planungsphase Zeit genommen, um euch einmal mit in die gelbe Welt der Digitalisierung in der Metropolregion zu nehmen.

Die Opening Night

Das diesjährige Motto lautet „Das Beste aus allen Welten“. Dementsprechend findet auch die Auftaktveranstaltung am Freitag, die Opening Night, sowohl vor Ort am Consorsbank Autokino als auch digital per Live-Stream statt. Man darf sich auf ein buntes Rahmenprogramm mit Moderator, DJ und Foodtrucks freuen. Außerdem sind mit Tina Dreimann, Thomas Madsen, Roger Spindler und Dr. Annette Doms auch 4 tolle Speaker*innen vor Ort, die mit ihren Vorträgen den Startschuss für das 10-tägige Festival liefern. Da kommt natürlich besondere Freude auf, denn eine physische Veranstaltung macht auch das Netzwerken, einer der Kern-Gedanken des Festivals, wieder leichter möglich.

Eine virtuelle Festivalwelt

Aber auch auf digitalem Wege soll das Vernetzen dieses Jahr so leicht sein wie noch nie zuvor. Denn das diesjährige Festival wird auch von zuhause aus auf einer virtuellen Festival-Map zugänglich sein. Hierzu kann sich jeder User einen Avatar anlegen, den er durch das virtuelle Gelände steuern und so die verschiedenen Vorträge besuchen kann.

Auch die anderen Besucher*innen eines Raums werden als Avatare angezeigt, sodass man sich also wie bei einer Präsenz-Veranstaltung mit der Nebenfrau oder dem Nebenmann austauschen kann. Darüber hinaus wurden auch viele weitere Gadgets und Features in die Festivalwelt eingebaut, die allesamt beim virtuellen Durchlaufen viel Spaß bereiten. So kann man sich z.B. also auch in Lounges oder virtuellen Kaffeeküchen auf einen kurzen Plausch treffen.

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Kaffee & Kuchen #14: Wie plant man die perfekte Hochzeit?

Hochzeitsplanerin Kathrin Otzmann zu Gast bei Kaffee & Kuchen

Die Hochzeit gilt für viele als der schönste Tag im Leben und wird teilweise jahrelang – zumindest in der Vorstellung – geplant. Wieviel Planung allerdings genau dahinter steckt, merken viele dann erst, wenn es dann soweit ist. Mit Kathrin Otzmann haben wir uns eine Hochzeitsplanerin aus Nürnberg eingeladen, die uns in der aktuellen Folge ‚Kaffee & Kuchen‘ mitnimmt in die Welt der Hochzeiten.

Wann geht die perfekte Planung los?

Seit mittlerweile 10 Jahren ist Kathrin hauptberufliche Hochzeitsplanerin. Deshalb weiß sie, wie wichtig es ist, rechtzeitig mit der Planung zu beginnen. Ihr Rat an alle Paare: Mindestens ein Jahr vorher anfangen zu planen. Das beginnt bereits beim „Wo?“. Denn gute Hochzeitslocations können durchaus ein oder zwei Jahre im Voraus ausgebucht sein. Wenn man sich dann mal auf einen Ort festgelegt hat, macht sich Kathrin an ein Hochzeitskonzept. Das beinhaltet zum Einen alle dekorativen Elemente, aber auch die Dienstleistervermittlung. Florist, Dekorateur, Band, DJ, Catering– bei der Vielzahl an Gewerken kann man schon mal den Überblick verlieren.

Die Budget-Frage

Eigentlich geht die Planung aber bereits vorher los. Denn die wichtigste Frage, die sich Paare stellen müssen, ist die Budget-Frage. Und das im Vornherein genau zu bestimmen ist selbst für die erfahrene Hochzeitsplanerin teilweise unmöglich. Vor allem, weil im Laufe der Hochzeitsplanung oft noch weitere Wünsche hinzukommen. Da kann es schon mal vorkommen, dass man am Ende 10% über dem geplanten Budget liegt. Die Schlüssel zu zufriedenen Kunden ist eine offene Kommunikation.

Allerdings liegt die Frage des Budgets nicht immer auf der Ausrichter-Seite. Denn je nach Größe und Ort ist der Besuch einer Hochzeit natürlich auch mit Kosten für die Gäste verbunden. Das ist vor allem dann ein Thema, wenn Paare im Ausland heiraten möchten. Der Traum von der „Strand-Hochzeit“ ist dann nämlich mit Flug-, Hotel- und Verpflegungskosten verbunden.

Die Besonderheiten

In über 10 Jahren als Hochzeitsplanerin hat Kathrin bereits so einige Hochzeiten erlebt. Aber eine ist ihr besonders im Gedächtnis geblieben: Die „Zirkus-Hochzeit“. Von Karussell bis zur Trapez-Tänzerin – an Planungsspielraum mangelte es Kathrin bei dieser Veranstaltung sicherlich nicht. Aber auch Hochzeiten im Ausland, wie zum Beispiel in Kroatien oder auf Mallorca, hat Kathrin bereits geplant und begleitet. Genau das macht ihren Job für sie so besonders: Die Abwechslung.

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Steilvorlage #17: Der fränkische Vertreter in der UFC – Jarjis Danho

Foto: UFC

MMA-Fighter Jarjis Danho zu Gast bei der Steilvorlage

Mixed Martial Arts (kurz: MMA) ist eine Kampfsportart, die zahlreiche Kampfkünste miteinander verbindet. Auch am Boden darf geschlagen und teilweise auch getreten werden. Nicht selten enden diese Kämpfe sehr blutig. Seit 2011 ist mit Jarjis Danho auch ein fränkischer Vertreter Teil des MMA-Sports. 2015 unterschrieb der 1,91m große Jarjis dann sogar einen Vertrag bei der Ultimate Fighting Championship (kurz UFC). In dieser Folge der ‚Steilvorlage‘ sprechen wir mit Jarjis über den MMA-Sport, seine Karriere bei der UFC, mentale Fitness und die mediale Aufmerksamkeit.

MMA – ein Kampf ohne Regeln?

Im Grunde genommen dürfe man Techniken aller Kampfsportarten anwenden, um seinen Gegner zu besiegen. Und auch ein MMA-Kampf für einen Laien wie eine „Straßenschlägerei“ aussieht, so gibt es da doch einige Regeln die man befolgen muss. „Zum Beispiel Tiefschläge, ins Auge stechen oder Würgen… das geht natürlich garnicht“, erklärt Jarjis. Darüber hinaus gibt es natürlich noch weitere Regeln, die sie hier nachlesen können.

Ein Franke auf der größten Bühne der Welt

Die UFC gilt zweifelsohne als größte Bühne im MMA-Sport weltweit. Seit 2015 gehört auf Jarjis zu diesem elitären Kämpfer-Kreis. Im April war er das letzte Mal im Käfig, als er in Las Vegas Yorgan de Castro besiegte – und das in der ersten Runde durch K.O. Das hinterließ natürlich bleibenden Eindruck. Denn der „Man Mountain“, wie Jarjis in der Szene auch genannt wird, zählt in seiner Gewichtsklasse (Heavyweight: 93 bis 120 kg) zu den Besten der Welt.

Dieser Knockout in der ersten Runde ist vor allem deswegen beeindruckend, weil Jarjis – auch wegen Verletzungen – fast 5 Jahre nicht mehr im Käfig stand. Ob Knie, Ellenbogen, Schulter  – Dass beim MMA Verletzungen keine Seltenheit sind, das verwundert nicht. Runterziehen lässt sich Jarjis davon nicht, sondern möchte von den Verletzungen lernen. Man müsse lernen sich anzupassen und sich besser auf mögliche Verletzungsrisiken vorzubereiten.

Das richtige Mindset

Neben einer sportlichen Vorbereitung zähle vor allem im „1 gegen 1“ das richtige Mindset. Mentale Fitness kann in diesem brutalen Sport den Unterschied ausmachen. Die Frage. ob er vor Kämpfen eine gewisse Angst verspürt, verneint Jarjis. „Angst“ sei das falsche Wort. Er selber spricht da eher von Respekt. Dementsprechend ist Jarjis auch schon dabei, sich für seinen nächsten Kampf vorzubereiten, der – Stand jetzt – im Oktober stattfinden wird.

„Hang on, it’s the Man Mountain“

Durch seine Kämpfe in Las Vegas hat Jarjis den Hype um den MMA-Sport in den USA hautnah miterlebt. „Da ist man Deutschland leider meilenweit voraus“, gibt er zu. Neben gefüllten Arenen mit bis zu 30.000 Zuschauern, ist er auch außerhalb des Käfigs in den Staaten kein Unbekannter. So wird der „Man Mountain“ auch auf der Straße von Fans wiedererkannt.

Generell würde sich der zugezogene Franke etwas mehr mediale Aufmerksamkeit für den MMA-Sport in Deutschland wünschen. Das werde teilweise schon etwas „klein gehalten“. Nichtsdestotrotz merkt auch er, dass MMA immer mehr Anhänger und Fans bekommt – auch in Deutschland. Und hoffentlich auch bei uns in Franken.

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RUN #53: Das „Comeback der Fitnessstudios“ mit Tasso Karamitros vom Power Athletics Gym

Tasso Karamitros vom Power Athletics Gym zu Gast beim RUN Podcast

Mit sinkenden Inzidenzwerten und der Öffnung von Gastronomien und Fitness-Studios kehrt derzeit wieder etwas Normalität in den Alltag ein. Für viele Unternehmer bedeutet das einen Wiedereinstieg, denn je nach Branche war man corona-bedingt zu einer Schließung gezwungen. Mit Anastasios „Tasso“ Karamitros haben wir in dieser Folge des RUN Podcast den Betreiber des Power Athletics Gym in Nürnberg zu Gast. Zusammen mit Podcast-Host Alban Imeri spricht Tasso u.a. über die Wiedereröffnung, seine Gefühlslage während der „Zwangspause“ und die Alleinstellungsmerkmale seines Fitness-Konzepts.

Vom Trainer zum Unternehmer

Auch wenn man in der Region Nürnberg den Namen „Power Athletics“ sofort mit dem schönen Studio in der Muggenhofer Straße verbindet, so gibt es den Namen allerdings schon länger als das Gym. Zunächst hat sich Tasso als leidenschaftlicher Fitness-Trainer einen Namen gemacht, ehe die Resonanz auf seine Training so groß wurde, dass er den nächsten Schritt ging. So fand er mit seinem langjährigen Freund Leszek Zieleniec einen passenden Geschäftspartner, mit dem er dann das Power Athletics Gym eröffnete.

„Bei uns klappern die Gewichte“

Kronleuchter, Bücherregale und co. in Fitness-Studios sind schon lange keine Seltenheit mehr. Denn wer sich heutzutage ein modernes Studio von innen ansieht, der merkt, dass viele Betreiber immer mehr Wert auf Dekoration legen. Im Power Athletics Gym verfolgen Tasso und Leszek allerdings einen anderen Ansatz. Ihr Konzept verzichtet auf das „Drumherum“, wie Wellness-Bereich oder Solarium. Stattdessen fokussiere man sich eben auf das, worauf es ankommt: Das Training. „Bei uns klappern die Gewichte“, schmunzelt Tasso.

Wiedereröffnung

Seit knapp einem Monat dürfen Fitness-Studios in Bayern wieder öffnen – unter bestimmten Hygiene-Voraussetzungen. So darf man bei der Ausführung einer Sport-Übung die Maske abnehmen, muss diese aber tragen, wenn man sich im Studio frei bewegt. Ob vor allem der Hygiene-Faktor eine Hemmschwelle sein kann, die Mitglieder vom Gym-Besuch abhält, glaubt Tasso nicht. Dafür sei das Studio zu lange geschlossen gewesen und die Lust auf Sport zu groß.

„Um eine Risiko-Gruppe zu schützen, wurde eine neue geschaffen“

Die Entscheidung Fitness-Studios zu schließen stieß nicht bei jedem auf Verständnis und wurde vor allem auf sozialen Medien heiß diskutiert. In einer Zeit, in der ein starkes Immunsystem gefragt ist, sollte die Möglichkeit einer regelmäßigen sportlichen Betätigung gegeben sein. Mit einem entsprechenden Hygiene-Konzept, dass das Power Athletics Gym mit Desinfektions-Stationen und ständiger Lüftung ohnehin verfolgt, wäre ein Weiterführen der Fitness-Studios gerechtfertigt gewesen. „Die Fitness-Branche war gewillt, diese Auflagen auch umzusetzen“, beschreibt Tasso. Nur hat man ihr nicht die Möglichkeit dazu gegeben.

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GELB #7: Über die Besonderheiten der StartUp-Kultur mit Zollhof-CEO Benni Bauer

Benjamin Bauer, CEO des Zollhof, zu Gast bei GELB

Der Zollhof in Nürnberg gilt bereits seit einigen Jahren als Brutstätte erfolgreicher Digital-StartUps. In der aktuellen Folge unseres Digital-Podcasts ‚GELB‘ wollen wir einmal hinter die Kulissen des digitalen Gründerzentrums blicken. Dafür hat uns der Geschäftsführer, Benjamin Bauer, einen Besuch abgestattet. Der junge CEO, der selber bereits im Alter von 14 Jahren seine ersten unternehmerischen Erfahrungen gesammelt hat, begleitet den ‚Tech Incubator‘ bereits seit Beginn an und spricht mit Podcast-Host Markus u.a. darüber welche Phasen die jungen Unternehmen im Zollhof durchlaufen, was das besondere an der StartUp-Kultur ist und welche Kriterien man erfüllen muss, um am Zollhof aufgenommen zu werden.

„Ein Ort, an dem alles zusammenkommt“

Die Grundidee des Zollhofs sei es, das unternehmerische Ökosystem in der Region zu pushen. Dieser Ansatz hat in der Region sofort viel Anklang gefunden. So haben sich mit u.a. Siemens, Schaeffler und der Nürnberger Versicherung viele große Partner gefunden, die das digitale Gründerzentrum seit jeher unterstützen. Und das mit vollem Erfolg, wie die Zahlen bestätigen. Insgesamt mehr als 70 StartUps haben die verschiedenen Programme bereits durchlaufen und erfolgreich den Weg in die Unternehmer-Welt gefunden. Aber nicht nur die jungen Unternehmen sind während dieser Zeit gewachsen, sondern auch der Zollhof selber: Mit mittlerweile knapp 30 Mitarbeitern führt Benni als CEO ein großes Team an.

Die Phasen eines StartUps

„Will ich eigentlich ein Problem lösen?“, so beschreibt Benni die Grundvoraussetzung eines StartUps, das in der sogenannten „Pre-Incubation“-Phase dem Zollhof beitreten möchte. In dieser 3-monatigen Programm wird gemeinsam mit den jungen Unternehmern erörtert, ob das zu lösende Problem wirklich existent und auch groß genug ist, um ein Geschäftsmodell danach auszurichten. Das Besondere an dieser Phase ist, dass jungen Gründer*innen allein eine gut durchdachte Idee reicht, um in diesem Programm zu landen. In der darauffolgenden Inkubationsphase sieht das schon anders aus: Junge Unternehmen, die sich hier wiederfinden, haben bereits ein bestehendes Geschäftsmodell, einen ersten Prototypen oder sogar ein bestehendes Team. Aber auch für StartUps, die bereits zahlende Kunden und erste Mitarbeiter vorweisen können, ist es noch nicht zu spät, in das attraktive Zollhof-Netzwerk einzusteigen. Denn auch hier unterstützt Benni mit seinem Team die Unternehmer*innen dabei, ihr Geschäft zu skalieren oder Investoren zu finden.

Erfolgsfaktor: Team

Auch wenn sich der Name ‚Tech Incubator‘ über die Jahre etabliert hat, so könne man sich auch ohne 100%igen Tech-Fokus Chancen ausmalen, beim Zollhof-Programm aufgenommen zu werden. Wie zum Beispiel „hejhej mats“, die mit nachhaltigem Yoga-Equipment ihr Geld verdienen. Auf die Frage von Podcast-Host Markus, was denn nun bei der Vielzahl an Bewerbungen der entscheidende Faktor sei, antwortet Benni: „Definitiv das Team“. Denn oftmals entscheide nicht die Qualität des Produkts über Erfolg und Misserfolg, sondern das Mindset und die Werte, die ein junges StartUp vertritt.

StartUp-Kultur: Expectation vs. Reality

Man müsse da „bisschen die Romantik rausnehmen“, betont Benni. Denn auch wenn die hochgepriesene StartUp-Kultur mittlerweile auch von Groß-Konzernen etabliert werden möchte, so weiß Benni, dass der Schein trügt. Denn in der Realität bedeutet StartUp auch „wenig Freizeit und wenig Wochenende“ gepaart mit „einem ständigen Spagat zwischen Ballern und psychischer Gesundheit“. Vor allem junge Gründer berechnen bei ihren Ideen den Stress-Faktor nicht mit ein.

Aber auch wenn der StartUp-Alltag mit viel Stress und Belastung einhergeht, so sei genau dieses „Brennen für ein Produkt“, auf der anderen Seite, genau das, was StartUps so erfolgreich macht. Ergänzt durch Offenheit für Feedback und Nähe zum Kunden. Deshalb sind mittlerweile auch viele große Unternehmen sehr bemüht daran, alte Strukturen aufzubrechen und eine eigene ‚StartUp-Kultur‘ zu entwickeln. Bei der Kultur-Frage Konzern vs. StartUp liegt für Benni wie bei vielen anderen Dingen auch hier die Wahrheit in der Mitte.

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Steilvorlage #16: Ein Mittelfranke beim Grand Slam – Kommentator Philipp Eger im Portrait

Sport-Kommentator Philipp Eger zu Gast bei der Steilvorlage

Ob als Moderator, Kommentator oder Journalist – Philipp Eger hat in seiner Karriere bisher schon viele große sportliche Ereignisse kommentiert. Sei es das Champions-League-Spiel zwischen dem FC Bayern München und Real Madrid bei „Heute im Stadion“ auf Bayern1 oder die deutsche Bundesliga in der ARD-Bundesligakonferenz. Darüber hinaus begeistert sich Philipp allerdings nicht nur für Fußball. Seit 2006 ist Philipps Stimme auch allen Tennis-Fans bekannt, denn er kommentiert außerdem auch die Grand Slam Turniere, worum es in dieser Folge auch gehen soll.

Zusammenarbeit mit Boris Becker

Als Kommentator der Grand Slam Turniere begleitet Philipp bereits seit vielen Jahren die großen Tennis-Spektakel. Leidenschaftliche Tennis-Fans wissen, dass ihm hier öfter auch mal die Tennis-Legende Boris Becker als Experte zur Seite steht. Es sei unglaublich, was Boris Becker allein mit seiner Präsenz immer noch auslöse. Der 6-malige Grand Slam-Sieger hat zu seiner aktiven Zeit sehr zur Kommerzialisierung des Sports beigetragen. Am Mikrofon sind seine Leistungen ähnlich gut. Denn wie Philipp uns bestätigt, ist die Fach-Expertise und der hohe Wiedererkennungswert seiner Stimme die perfekte Kombination.

Moderner Tennis-Kommentar

Durch seine Tätigkeit bei Eurosport im Bereich Tennis als auch sein Engagement beim ARD oder Bayern1 im Fußball kennt Philipp beide Welten sehr gut. Auch wenn sich beide Sportarten in der grundlegenden Spieldynamik doch recht stark unterscheiden, so macht Philipp in der Art seiner Spielbegleitung keine extremen Unterschiede.

Es sei einfach „oldschool“ zu denken, dass ein Tennis-Match super ruhig und emotional kommentiert werden müsse. Deswegen könne man auch hier durchaus als Kommentator aus der Haut fahren und etwas mehr Wert auf den Faktor „Entertainment“ legen. Zumal es ja im Tennis ohnehin packende Duelle gibt, wie beispielsweise Nadal gegen Đoković. Grundsätzlich sei als Kommentator vor allem eines wichtig: Authentizität.

Tennis ist ein Spiel der Psyche

Durch die vielen schnellen Ballwechsel ist Tennis ein sehr intensives Spiel. Aber diese Intensität gelte nicht nur für die rein körperliche Anstrengung, sondern auch für die Psyche der Spieler. Philipp, der selber aktiv auch noch leidenschaftlich Tennis spielt, kennt das aus eigener Erfahrung. Schon oft musste seine Frau am Spielfeldrand ihn davor bewahren, seinen Schläger zu zertrümmern. Ein Bild, das man auch von den Profis kennt. „Es gibt kein Spiel“, so Philipp, „bei dem sich die Psyche so stark auf dein tatsächliches Spiel auswirkt, wie beim Tennis“.

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RUN #52: Dr. Nasser Ahmed, der Shooting-Star der Nürnberger Politik

SPD-Vorsitzender Dr. Nasser Ahmed zu Gast im RUN Podcast

Es läuft momentan vieles richtig für Nasser Ahmed, den Gast der aktuellen Folge des RUN Podcast. Seit diesem Jahr ist der Sohn eritreischer Einwanderer der Vorsitzende der SPD Nürnberg. Innerhalb des Nürnberger Stadtrats kümmert sich Nasser hauptsächlich um die Themenbereiche Verkehr und Sport, um die es auch in dieser Podcast-Folge gehen soll. Darüber hinaus sprechen Alban und Nasser aber auch darüber, warum vor allem Politiker aktiver auf Social Media sein sollten, wieviele private Inhalte in so einen Kanal einfließen sollten und die Tatsache, dass er der erste SPD-Vorsitzende mit eigenem TikTok-Profil ist.

Die Nürnberger Verkehrswelt

Erst heute habe er einen Fahrradfahrer gesehen, der in Full-Speed durch eine Menschenmenge gerast ist. Das sei einer der vielen Gründe, warum Nasser sich für viel mehr Radwege einsetzt. Als verkehrspolitischer Sprecher hat Nasser alle Themen der Nürnberger Verkehrswelt auf der Agenda. Das ist natürlich auch der immerwährende Krieg zwischen Fahrrad- und Autofahrernoder auch die E-Roller, die seit 2019 aus dem Erscheinungsbild nicht mehr wegzudenken sind.

Jugendsport hat während der Pandemie eingebüßt

Aus sportlicher Sicht hat die Pandemie sicherlich allen Altersgruppen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber vor allem im Jugendbereich kann das verheerend sein. Denn ganz nach dem Motto „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ beschreibt Nasser das mangelnde Sport-Angebot in Vereinen und Schulen während der Pandemie als durchaus problematisch. Denn auch die Vereine leiden unter akutem Mitgliederschwund und laufen wegen ausbleibender Beiträge nun auch Gefahr, sich nicht mehr finanzieren zu können. Ein von Nasser sehr befürwortetes Hilfspaket soll dem nun Abhilfe schaffen und einen Wiedereinstieg in den Vereinssport so einfach wie möglich machen.

Ein etwas anderes Konzept verfolgt man in den USA. Denn hier hat man das Vereinskonzept in die Schulen integriert. Demnach spielen die Kinder dann nicht etwa für den VfL Nürnberg oder den TSV 1883 Johannis, sondern für ihre jeweilige High School oder College. Für die sportliche Förderung etwas vielverprechender – findet auch Nasser. Doch auch hier gibt es einen Haken: Dieses Konzept sei sehr auf den Leistungssport ausgelegt. Nach dem Austreten aus der Schule bzw. der Universität sind die Sportangebote für den Breitensport Mangelware.

Baerbock vs. Laschet vs. Scholz

Als SPD-Funktionär ist Nasser natürlich auch gespannt, was die bevorstehenden Bundestagswahlen mit sich bringen. Auch wenn die SPD in den letzten Jahren „etwas an Boden verloren hat“, so ist er doch durchaus zufrieden und optimistisch, dass Olaf Scholz realistische Chancen hat. Dass vor allem online oft nur von „Baerbock vs. Laschet“ die Rede ist, begründet Nasser mit der einhergehenden Polarisierung die diese Gegenüberstellung mit sich bringt. Tatsächlich habe er in vielen Medien, die sich genauer mit den Kandidaten beschäftigen, mitbekommen, dass Olaf Scholz sogar am meisten zugetraut werde.

„Wir haben eine hochpolitische Jugend“

Er selber ist 2009 in die Politik eingestiegen. Damals sei die Jugend aber eine ganz andere gewesen. Der Frage, ob er die jetzige Generation junger Menschen für politisch engagiert halte, stimmt Nasser zu. Er spricht nicht nur von einer engagierten sondern sogar von einer „hochpolitische Jugend“. Das hätten Initiativen wie „Fridays for Future“ gezeigt. Nun gilt es, die bestehenden Kanäle zu nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Das Schwierige an dieser Stelle sei es, die politischen Inhalte so zu verpacken, dass junge Zielgruppen sich nicht nur dafür begeistern, sondern im Optimalfall auch damit identifizieren können.

Der erste SPD-Vorsitzende auf TiKTok

Wer Nasser auf sozialen Medien folgt, der darf sich über regelmäßige und unterhaltende Posts freuen. Denn neben politischen Inhalten findet man eben auch mal ein Bild von Nasser am Hauptmarkt beim Essen einer Falafel. Seine Aktivität und Beliebheit auf Social Media sind ohne Zweifel auch ein Grund für seine politischen Erfolge. Neben Instagram und Facebook hat sich Nasser auch an eine noch vergleichsweise „neue“ Plattform rangewagt: TikTok. Deshalb ist er seit kurzem auch „der erste SPD-Vorsitzender mit eigenem TikTok-Profil“.

Ihm ist aber auch bewusst, dass Social Media durchaus ein zweischneidiges Schwert sein und den ein oder anderen Sh*tstorm auslösen kann. Man erinnere sich zum Beispiel an einen Post von Ministerpräsident Markus Söder, der mit dem Posten einer Isreal-Fahne inmitten der hochkochenden Konflikte zwischen Isreal und Palästina eine Flut an (Hass-)Kommentaren (über 50.000 an der Zahl) auslöste. Für den sympathischen Nürnberger eine Gefahr, die auf Social Media immer mal auftreten kann. Grundsätzlich seien Meinungsverschiedenheiten in Form von Kommentaren nichts Schlechtes, denn das zeigt, dass die Menschen einen und das Thema ernst nehmen.

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GELB #6: Warum Barrierefreiheit auch im Netz wichtig ist

Digital-Experte und Agenturleiter Joshi Kuphal zu Gast bei GELB

Nicht nur in Wohnungen, Schulen oder öffentlichen Verkehrsmitteln – das Thema Barrierefreiheit ist ein Wichtiges und bedeutet schon lange mehr als „nur eine Rampe am Eingang für Rollstuhlfahrer*innen“. Vor allem in der digitalen Welt wird Barrierefreiheit zu einem immer wichtigeren Thema. In der 6.Ausgabe unseres Digital-Podcasts ‚GELB‘ durften wir Digital-Experte Joschi Kuphal begrüßen, der sich mit seiner Agentur Tollwerk seit einigen Jahren die barrierefreie Kommunikation zur Aufgabe gemacht hat.

Bewusstsein schaffen

Seit knapp 20 Jahren betreibt Joschi seine Agentur Tollwerk, die übrigens seit 2013 auch bei unseren Partnern, dem Nürnberg Digital Festival, eingebunden ist. Der Nürnberger Agenturleiter spricht zunächst von den verschiedenen Barrieren, die man im Netz so antrifft. Da wären zum Beispiel die inhaltlichen Barrieren in den Bereichen Bild, Audio und Video. Ein Video ohne Untertitel beispielsweise: Das ist für Menschen mit Hörbehinderung nicht konsumierbar. Das größte Problem sieht Joschi allerdings in der organisatorischen Barriere. Das heißt: Das Bewusstsein für dieses Thema fehle noch zu großen Teilen. „Digitale Barrierefreiheit wird weder priorisiert noch budgetiert“, so Joschi.

Schon lange kein Nischenthema mehr

Aber auch eine lange Ladezeit, schlechte Verbindung oder schlechtes responsives Design gelten durchaus als Barrieren, so Joschi. Deshalb sollte das Thema Barrierefreiheit von Webseiten-Betreibern nicht mehr als Nischenthema gesehen werden. „Es ist erstaunlich, wenn man merkt, wieviele Menschen man mit Barrierefreiheit zusätzlich zu sich ins Boot holen kann“, schwärmt der Nürnberger Digital-Experte. Wieviel Aufklärungsarbeit in diesem Bereich noch geleistet werden muss, zeige auch die sehr kleine Anzahl an Expert*innen in Deutschland, die Joschi auf 200 bis 300 schätzt.

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Steilvorlage #15: Das Nürnberger Aushängeschild für den Frauenfußball: Julia Simic

FC Bayern, West Ham & AC Mailand: Die Nürnbergerin Julia Simic in der Steilvorlage

Die Nürnbergerin Julia Simic hat vor Kurzem ihre erfolgreiche Karriere als Profi-Fußballerin beendet. Eine Karriere, die sie zu Vereinen führen sollte, die zu den besten der Welt zählen. So spielte sie bereits für den FC Bayern München, West Ham United oder zuletzt beim AC Mailand. Darüber hinaus durfte Julia auch das Trikot der deutschen Nationalmannschaft tragen, als sie 2016 gegen Österreich debütierte. In der aktuellen Folge unseres Sport-Podcasts Steilvorlage spricht Julia über ihre Zeit in Mailand

Karriereabschluss in Mailand

Ihre erfolgreiche Karriere krönte die Nürnbergerin dann schließlich im rot-schwarzen Trikot des AC Mailand. Und auch wenn der AC im Männer-Fußball seit Jahren eine Institution ist, so gibt es die Frauen-Mannschaft erst seit 3 Jahren. Umso größer war die Freude, als der Verein in Julias letzter Saison als Tabellenzweiter hinter Juventus Turin die Qualifikation zur Champions League eintüten konnte. „Eigentlich der bisher größte Erfolg des Vereins… bei den Frauen“, schmunzelt Julia.

Aus London nach Mailand

Außerhalb des Platzes empfand Julia die Stadt Mailand als durchaus angenehm. Sie sei froh gewesen, aus London, wo sie vorher bei West Ham United spielte, nach Mailand in eine etwas kleinere Stadt zu kommen. Da könne man eben auch einfach mal das Auto in der Innenstadt parken und durch die Stadt laufen. Nur die Hektik der Italiener kann sie nicht nachvollziehen: Ob auf im Auto, in der Stadt oder bei einem einfachen Gespräch: „Italiener haben keine Geduld“.

Das Fazit einer tollen Karriere

Der Weggang aus Deutschland und das Einlassen auf neue Kulturen und Umgebungen habe ihr in ihrer persönlichen Weiterentwicklung wahrscheinlich am meisten geholfen, gesteht Julia. Auf die Frage von Podcast-Host Dirk, welche ihrer Stationen die erfolgreichste war, hat Julia zwei Antworten: Beim VfL Wolfsburg konnte die Nürnbergerin am meisten Titel holen, während sie bei Turbine Potsdam sportlich ihre wahrscheinlich beste Saison gespielt hat.

Warum eigentlich Frauenfußball und nicht einfach nur Fußball?

Medial wird hier aber immer noch vom „Frauenfußball“ gesprochen, während man bei den Männern schlicht vom „Fußball“ spricht. Die Sprache würde hier viel ausmachen, findet Julia. Es sei natürlich wünschenswert, dass man die Geschlechter auch hier gleichstellt. Andererseits habe sich vor allem vermarktungstechnisch aber schon viel getan. Die Spiele der FLYERALARM Frauen-Bundesliga werden auf Sportsendern wie Eurosport übertragen. Auch das DFB-Pokalfinale der Frauen sie mittlerweile eine eigenständige Veranstaltung. Vor ein paar Jahren war das noch anders: Da mussten die Frauen das „Vorspiel“ der Männer spielen. Übrigens auch einer der Titel, den Julia in ihrer mit Erfolgen gespickten Karriere gewinnen konnte: der DFB-Pokal.

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