RUN #52: Dr. Nasser Ahmed, der Shooting-Star der Nürnberger Politik

SPD-Vorsitzender Dr. Nasser Ahmed zu Gast im RUN Podcast

Es läuft momentan vieles richtig für Nasser Ahmed, den Gast der aktuellen Folge des RUN Podcast. Seit diesem Jahr ist der Sohn eritreischer Einwanderer der Vorsitzende der SPD Nürnberg. Innerhalb des Nürnberger Stadtrats kümmert sich Nasser hauptsächlich um die Themenbereiche Verkehr und Sport, um die es auch in dieser Podcast-Folge gehen soll. Darüber hinaus sprechen Alban und Nasser aber auch darüber, warum vor allem Politiker aktiver auf Social Media sein sollten, wieviele private Inhalte in so einen Kanal einfließen sollten und die Tatsache, dass er der erste SPD-Vorsitzende mit eigenem TikTok-Profil ist.

Die Nürnberger Verkehrswelt

Erst heute habe er einen Fahrradfahrer gesehen, der in Full-Speed durch eine Menschenmenge gerast ist. Das sei einer der vielen Gründe, warum Nasser sich für viel mehr Radwege einsetzt. Als verkehrspolitischer Sprecher hat Nasser alle Themen der Nürnberger Verkehrswelt auf der Agenda. Das ist natürlich auch der immerwährende Krieg zwischen Fahrrad- und Autofahrernoder auch die E-Roller, die seit 2019 aus dem Erscheinungsbild nicht mehr wegzudenken sind.

Jugendsport hat während der Pandemie eingebüßt

Aus sportlicher Sicht hat die Pandemie sicherlich allen Altersgruppen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber vor allem im Jugendbereich kann das verheerend sein. Denn ganz nach dem Motto „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ beschreibt Nasser das mangelnde Sport-Angebot in Vereinen und Schulen während der Pandemie als durchaus problematisch. Denn auch die Vereine leiden unter akutem Mitgliederschwund und laufen wegen ausbleibender Beiträge nun auch Gefahr, sich nicht mehr finanzieren zu können. Ein von Nasser sehr befürwortetes Hilfspaket soll dem nun Abhilfe schaffen und einen Wiedereinstieg in den Vereinssport so einfach wie möglich machen.

Ein etwas anderes Konzept verfolgt man in den USA. Denn hier hat man das Vereinskonzept in die Schulen integriert. Demnach spielen die Kinder dann nicht etwa für den VfL Nürnberg oder den TSV 1883 Johannis, sondern für ihre jeweilige High School oder College. Für die sportliche Förderung etwas vielverprechender – findet auch Nasser. Doch auch hier gibt es einen Haken: Dieses Konzept sei sehr auf den Leistungssport ausgelegt. Nach dem Austreten aus der Schule bzw. der Universität sind die Sportangebote für den Breitensport Mangelware.

Baerbock vs. Laschet vs. Scholz

Als SPD-Funktionär ist Nasser natürlich auch gespannt, was die bevorstehenden Bundestagswahlen mit sich bringen. Auch wenn die SPD in den letzten Jahren „etwas an Boden verloren hat“, so ist er doch durchaus zufrieden und optimistisch, dass Olaf Scholz realistische Chancen hat. Dass vor allem online oft nur von „Baerbock vs. Laschet“ die Rede ist, begründet Nasser mit der einhergehenden Polarisierung die diese Gegenüberstellung mit sich bringt. Tatsächlich habe er in vielen Medien, die sich genauer mit den Kandidaten beschäftigen, mitbekommen, dass Olaf Scholz sogar am meisten zugetraut werde.

„Wir haben eine hochpolitische Jugend“

Er selber ist 2009 in die Politik eingestiegen. Damals sei die Jugend aber eine ganz andere gewesen. Der Frage, ob er die jetzige Generation junger Menschen für politisch engagiert halte, stimmt Nasser zu. Er spricht nicht nur von einer engagierten sondern sogar von einer „hochpolitische Jugend“. Das hätten Initiativen wie „Fridays for Future“ gezeigt. Nun gilt es, die bestehenden Kanäle zu nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Das Schwierige an dieser Stelle sei es, die politischen Inhalte so zu verpacken, dass junge Zielgruppen sich nicht nur dafür begeistern, sondern im Optimalfall auch damit identifizieren können.

Der erste SPD-Vorsitzende auf TiKTok

Wer Nasser auf sozialen Medien folgt, der darf sich über regelmäßige und unterhaltende Posts freuen. Denn neben politischen Inhalten findet man eben auch mal ein Bild von Nasser am Hauptmarkt beim Essen einer Falafel. Seine Aktivität und Beliebheit auf Social Media sind ohne Zweifel auch ein Grund für seine politischen Erfolge. Neben Instagram und Facebook hat sich Nasser auch an eine noch vergleichsweise „neue“ Plattform rangewagt: TikTok. Deshalb ist er seit kurzem auch „der erste SPD-Vorsitzender mit eigenem TikTok-Profil“.

Ihm ist aber auch bewusst, dass Social Media durchaus ein zweischneidiges Schwert sein und den ein oder anderen Sh*tstorm auslösen kann. Man erinnere sich zum Beispiel an einen Post von Ministerpräsident Markus Söder, der mit dem Posten einer Isreal-Fahne inmitten der hochkochenden Konflikte zwischen Isreal und Palästina eine Flut an (Hass-)Kommentaren (über 50.000 an der Zahl) auslöste. Für den sympathischen Nürnberger eine Gefahr, die auf Social Media immer mal auftreten kann. Grundsätzlich seien Meinungsverschiedenheiten in Form von Kommentaren nichts Schlechtes, denn das zeigt, dass die Menschen einen und das Thema ernst nehmen.

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