Sebastian Firnhaber vom HC Erlangen zu Gast bei der Steilvorlage
„Ja, Moin“ – nach dieser Begrüßung ist klar: Gebürtiger Franke ist der Gast der aktuellen Folge unseres Sport-Podcasts Steilvorlage nicht. Trotzdem trägt Sebastian Firnhaber – oder auch „Flamme“ – das Frankenland nicht nur im Herzen, sondern auch auf der Brust, wenn er für den mittelfränkischen Handball-Bundesligaclub HC Erlangen aufläuft. In Folge Nummer 28 der Steilvorlage spricht er mit Podcast-Host Dirk Feustel u.a. über die Vorzüge des Handballs, die Entwicklung des HC Erlangen, Erfolgsfaktoren und darüber, wie er selber vom 3.Mann beim THW Kiel zum Führungs- und Nationalspieler beim HC Erlangen gereift ist.
Mäßige Vorsaison
Es war keine leichte Vorsaison für den mittelfränkischen Vertreter in der Handball-Bundesliga. Als sich eine Corona-Infektion in den Reihen der Erlanger breit machte, fielen mitunter mehr als 10 Spieler auf einmal aus. „Eine ganz schöne Rumpftruppe“, meint Sebastian Firnhaber. „Dafür haben wir sehr tollen Handball geliefert und konnten noch gute Ergebnisse erzielen“, erinnert sich der 27-jährige Kreisläufer weiter. So landete der HCE am Ende der Saison auf einmal Mittelfeldplatz, den Sebastian unter Berücksichtigung der schwierigen Umstände als Erfolg ansieht.
Keine Mittelfeldmannschaft
Aber auch wenn man in der Vorsaison mit viel Mühe noch ein versöhnliches Ende finden konnte, so sei der Anspruch des Vereins ein anderer. „Wir wollen nicht als Mittelfeldmannschaft abgestempelt werden“, sagt Sebastian. Deshalb richtet sich der Blick der Erlanger schon Richtung SC Magdeburg und THW Kiel, die derzeit das Spitzenduo der Handball-Bundesliga bilden (Stand 25.November 2021).
Was macht ein Spitzenteam aus?
Über die Jahre hat sich das Team aus Erlangen immer weiter in der Handball-Bundesliga etabliert und konnte eine dauerhafte Abstiegsangst gegen solide Mittelfeldplatzierungen am Ende der Saison eintauschen. Aber was braucht es denn nun, um den nächsten Schritt zu gehen und möglicherweise ein Top-6-Team der Handball-Bundesliga zu werden? Für Sebastian sind Langfristigkeit und Hunger das Erfolgrezept.
Doch nicht nur der HCE hat sich in den letzten Jahren toll entwickelt. Auch Sebastian selber ist vom 3.Mann in Kiel zum Führungsspieler in Erlangen gereift. Seinen Weg beschreibt er als alles andere als leicht. „Die Fähigkeit leistungstechnisch die Konstanz zu halten und niemals unter ein gewisses Level zu kommen ist mit viel Fleiß und Arbeit verbunden. Das erfordert auch mal eine bestimmte Lockerheit, die nur entsteht, wenn man sich ständig hinterfragt“.
Handball = Fairness
Gründe, warum „Flamme“ sich in die Sportart Handball verliebt hat gibt es einige. Einer davon ist die Fairness, die dieser Sport mit sich bringt. „Attitüde und Schauspieler habe ich im Handball nur sehr selten erlebt“, mein Sebastian. Klar passiert es im Handball schon öfter mal, dass man im Zweikampf jemanden nicht gerade unsanft im Gesicht trifft. Eine Absicht ist aber nur in den allerseltensten Fällen zu erkennen. „Klar…wo gehobelt wird, fallen eben auch mal Späne“, schmunzelt er.