Kleeblatt-Profi Timothy Tillman zu Gast bei der Steilvorlage
The trend is your friend – Das sagte eins der frühere FC Bayren München-Präsident Uli Hoeneß. Und wenn das so stimmt, dann könnte der SpVgg Greuther Fürth vielleicht doch noch das gelingen, was Ende 2021 völlig ausgeschlossen erschien: Ein Eingreifen in den Kampf um den Klassenerhalt. Denn der Trend zeigt eindeutig nach oben: Nachdem das Kleeblatt in der Vorrunde nur magere 5 Zähler sammelte, ist die Mannschaft rund um Trainer Stefan Leitl nicht mehr wieder zu erkennen: Nur einer Niederlage, aber zwei Siege und zwei Unentschieden. In der Rückrundentabelle liegen die Fürther nach 5 Spielen auf Platz 6 – das klingt eher nach EuroLeague-Qualifikation statt Abstiegsangst. Anteil daran hat er: Timothy Tillman. Der Mittelfeldakteur hat sich ins Team gespielt und mach eine gute Figur. So, wie seine ganze Mannschaft. Über den Aufwind in Fürth spricht er in dieser Folge der Steilvorlage mit Host Dirk Feustel.
In der Ruhe liegt die Kraft
„Wir haben uns von all den Rückschlägen im Herbst nicht aus der Bahn werfen lassen und einfach immer weiter an uns gearbeitet. Jetzt zahlt sich diese harte Arbeit aus“, freut sich Timothy Tilmann über die stark ansteigenden Leistungen im Sportpark Ronhof | Thomas Sommer. „Wir sehen jetzt, dass wir mithalten können, wenn wir unsere Leistungsgrenze erreichen“, so der Mittelfeldspieler in der Steilvorlage.
Klassenerhalt: Nichts ist unmöglich
Dabei kommt ihm und der Mannschaft zu Gute, dass Fürth zu den ruhigeren Standorten in der Liga gehört. „Wir können definitiv ruhiger arbeiten, als es zum Beispiel in Nürnberg oder auch Köln oder Hamburg der Fall ist“, sagt Tillman. Ruhe half oder hilft also offensichtlich dabei, den richtigen Schalter für eine Leistungssteigerung zu finden. Die Fürther haben ihn gefunden. Vorerst zumindest. Die Hoffung, dass es vielleicht doch das „Wunder von Fürth“ gibt und das Team noch einmal in den Kampf um den Klassenerhalt eingreift, lebt in jedem Falle. „Wenn es uns gelingt, so weiter zu machen, dann ist es möglich, dass wir uns da ranarbeiten. Aber klar ist auch, dass wir neben unserer Leistung auch auf die Resultate der anderen angewiesen sind. Wir werden jedenfalls alles versuchen“, sagt Timothy. Auf das Spiel gegen den großen FC Bayern München blickend fügt er hinzu: „Bayern ist die beste Mannschaft Deutschlands, eines der besten Teams überhaupt… Das wird mega-schwer, da was mitzunehmen. Aber wir werden es versuchen und alles geben“, so Tillman. Das Beispiel Bochum zeigt, dass es klappen kann.
From Zero to Hero – Aus Zirndorf in die Bundesliga
Wie kam Timothy eigentlich zum Fußball und wurde Bundesliga-Profi? Der in Nürnberg geborene Tillman fing bereits mit drei Jahren an zu kicken. Begonnen hat alles beim ASV Zirndorf, vond dem er über Haltestellen beim SC Feucht und dem NLZ des Kleeblatts zunächst beim FC Bayern landete. Von dort aus wurde er ausgerechnet an den jetzigen Erzrivalen, den 1.FC Nürnberg, verliehen, bevor er beim Kleeblatt sein jetziges Zuhause fand. In der Zeit als Juniorenspieler durchlief Timothy Tillman alle U-Teams des DFB. In der Steilvorlage erklärt er seinen Weg und wie er in dieser Zeit mit allen Einflüssen, die es im Profifussball gibt, klargekommen ist.
Bruder-Kick & Playstation
Eine Hilfe war sicherlich auch sein Bruder Malik, der aktuell bei den Bayern kickt. In der Kindheit war er ständiger Spiel- und Sparringspartner für den Kleeblatt-Akteur. „Wir haben uns immer gebattlet!“, lacht er. Stichwort Battle: Das macht Timothy Tillman auch gerne an der Playstation. „Im internen Teamranking bin ich da gar nicht so schlecht“, lacht er nochmal, „das ist eines meiner Hobbies“. Und einen Tipp fürs Bayern-Spiel? „Ich würde mich freuen, wenn wir so viele Tore wie möglich schießen und so wenig wie möglich bekommen“, sagt er schmunzelnd. Bei optimaler Interpretation könnte das einen Sieg ergeben. Und das wäre schlicht eine Sensation. Aber wie jeder weiß: Im Fußball ist alles möglich.