Stefan Ustorf: Ohne Fans gäbe es dieses Jahr keine DEL-Saison

Nürnberg Ice Tigers Sportdirektor Stefan Ustorf zu Gast bei der Steilvorlage

Wer in Nürnberg erstklassigen Sport miterleben möchte, der sollte sich in der Arena Nürnberger Versicherung einfinden. Denn dort sind die Nürnberg Ice Tigers zu hause, die seit vielen Jahren als absolutes Aushängeschild im Profi-Sport für die Metropolregion gelten. In der aktuellen Folge unseres Sport-Podcasts ‚Steilvorlage‚ sprechen wir mit Sport-Direktor Stefan Ustorf u.a. über das vergangene Corona-Jahr, die Rückkehr der Fans, seine eigene Karriere und warum mit Kopfverletzungen nicht zu spaßen ist.

Eine schwierige Corona-Saison

Eins sei klar: „Eine Saison wie letztes Jahr hätte es nicht mehr gegeben“, meint Ustorf. Glücklicherweise haben sich nun aber die Vorzeichen etwas geändert. Das liegt hauptsächlich an den Fans, die wieder zu den Spielen kommen dürfen. Knapp 3000 Zuschauer fanden sich jeweils in den letzten beiden Heimspielen gegen die Pinguins Bremerhaven und die Straubing Tigers in der Nürnberger Arena ein. Das ist zwar noch weit von einer Voll-Auslastung entfernt, sei aber trotzdem finanziell überlebensnotwendig.

Auch Fans müssen sich wieder dran gewöhnen

Die Rückkehr der Fans freut Ustorf aber nicht nur aus finanzieller Sicht. Ice-Hockey sei nun mal eine Sportart, die vor allem von Emotionen lebt – und die bringen zu einem großen Teil die Fans im Stadion. Deshalb hofft er natürlich bald wieder auf regelmäßig ausverkaufte Heimspiele. Dass diese derzeit noch nicht komplett ausverkauft sind, kann Stefan Ustorf allerdings auch nachvollziehen. „Auch die Fans müssen sich wieder dran gewöhnen“, meint er. Mindestabstände, Maskenpflicht auf den Plätzen und kein Alkoholverkauf – all das seien „keine optimalen Voraussetzungen“ für einen Stadionbesuch.

Mit 21 in der NHL

Als Spieler kann Stefan Ustorf auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Mit 17 hat er bereits in der Bundesliga gespielt. In der selben Saison hat er die U18-EM, U20-WM und WM in der A-Nationalmannschaft gespielt. Kurze Zeit darauf, mit 21 Jahren, fand sich der Center aus Kaufbeuren in der NHL bei den Washington Capitals wieder. Eine 21-jährige Karriere, die er mit dem mehrmaligen Gewinn der deutschen Meisterschaft und dem Pokalsieg bei den Eisären Berlin krönen konnte.

Kopfverletzungen

„In meiner Karriere habe ich mich leider sehr oft verletzt“, meint Ustorf nachdenklich. Unter anderem litt er an einem Schädel-Hirn-Trauma, das ihn viele Monate danach noch beeinträchtigen sollte. Letztendlich beendete er auch wegen diesen Verletzungen im Jahr 2013 seine aktive Karriere als Spieler. Auch heute mahnt der aktuelle Sportdirektor der Nürnberg Ice Tigers davor, Kopfverletzungen auf die leichte Schulter zu nehmen. Es sei nun mal eine Verletzung, die „man nicht sehen kann“. Deswegen werde sie oft nicht richtig oder gar nicht behandelt. Wünschenswert sei ein System, dass die amerikanische NHL verfolgt: Ein unabhängiger Mediziner sieht sich das Spiel an und kann auf Verdacht Spieler aus dem Spiel nehmen, die dann behandelt werden müssen. Ein System, dass man auch auf andere Sportarten ausweiten könnte.

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