Lohnt sich das Investieren in China-Tech?

Rendite made in China

Florian Förster zu Gast in der FinanzRomanze

Chinas Wirtschaft wächst unaufhaltsam, und viele Experten halten es deshalb für eine richtige gute Idee, in China zu investieren. Auch Florian Förster, Director ETF Sales bei Invesco Asset Management, rät zum chinesischen Markt. Unsere Podcasterin Cornelia Eidloth sieht da zwar noch das eine oder andere Problem, doch das räumt der Experte in der neuen Folge unseres Formats „FinanzRomanze“ aus.

„Made in China“ ist fast alles, was wir in die Hand nehmen. Klar, dass der Gedanke nahe liegt, an dieser Erfolgsgeschichte finanziell zu partizipieren. Doch geht das überhaupt über einzelne Invests? Funktioniert das auch moralisch? Und wie groß ist das Risiko?

China nicht mehr ignorieren

Angesichts von 17,7 Billionen US-Dollar Bruttoinlandsprodukt in China im Jahr 2021, die allein ein Sechstel des gesamten Welt-BIPs ausmachen, ist für den Experten der Fall klar: „China kannst du nicht mehr ignorieren, und das gilt nicht nur bei den emerging markets“, sagt Florian Förster.

Er hat selbst auch schon das eine oder andere Portfolio mit China-Aktien bestückt, während Cornelia einen „gewissen Widerwillen“ spürt, an Risiken, moralische Aspekte und Taiwan denkt und sich an den Handelskrieg mit den USA erinnert.

Risiko oder verpasste Chance?

Für den Experten spielt das eine untergeordnete Rolle: „Du musst dir einfach die Zahlen nehmen. Der IWF sagte gerade, dass Chinas erfolgreiche wirtschaftliche Wiederöffnung maßgeblich dafür ist, wie es mit der gesamten Weltwirtschaft weitergeht.“ Bei einer Abhängigkeit Deutschlands beispielsweie von 90 Prozent bei Solarbauteilen wären Sanktionen kaum in dem Maße möglich wie mit Russland.

China macht 13 Prozent der weltweiten Aktienmarktkapitalisierung aus. Förster sagt: „Du verpasst zu viel, wenn du China ausklammerst.“ Der chinesischen Markt ist aber nicht nur unumgänglich: Der letzte Fünf-Jahresplan sieht zum Beispiel auch vor, die Technologie weiter voranzutreiben und bessere Lebensbedingungen für die Bevölkerung zu schaffen.

Wie komme ich an chinesische Aktien?

Selbst chinesische Aktien zu kaufen geht nicht; schon allein die Fachtermini, A-, C- und H-Aktien sind kompliziert, das Ganze ist regulatorisch schwierig für ausländische Investoren, ETFs schaffen daher den Zugang.

Alibaba, das chinesische Amazon, oder Tencent, das Pendant zu Facebook – welche Branchen und Unternehmen sind besonders spannend? Neben Handys und Elektronautos sagt der Exerte vor allem dem E-Commerce ein starkes Wachstum voraus. Denn die chinesische Bevölkerung ist jung und bestellt schon jetzt dreimal so viel im Internet wie die amerikanische.

China-Tech als Sparplan

„Ein techologischer Index für chinesische Aktien ist mit Blick auf den aktuellen Fünf-Jahres-Plan super-interessant“, meint Förster, „auch wenn Tech in der letzten Zeit überhaupt nicht angesagt war.“ Doch wie immer zählt das Big Picture, das Gesamtwachstum über die kommenden Jahre.

Der ultimative Finanztipp von Florian Förster ist deshalb: Nicht von Unruhe in den Nachrichten nervös machen lassen, sondern den langen Zeithorizont beim Vermögensaufbau bedenken. Immer dabei bleiben und den Sparplan nicht abbrechen.

Viele weitere spannende Details erfahrt ihr in der neuen Folge unseres Podcasts „FinanzRomanze“ mit Cornelia Eidloth.

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