Karriereende trotz Champions League: Warum sich Valentina Maceri gegen den Fußball entschied

Zu Gast: Journalistin & Moderatorin Valentina Maceri

Fernsehmoderatorin Valentina Maceri zu Gast beim RUN Podcast

Im Rahmen des Nürnberg Digital Festivals haben wir einen Abend für alle Podcast-Interessierte veranstaltet. Neben einem Vortrag mit vielen Informationen & Insights zum Thema Podcasting, haben wir das erste Mal unseren RUN Podcast vor Live-Publikum aufgezeichnet. Hierzu haben wir Ex-Fußballprofi und Moderatorin Valentina Maceri eingeladen, die mit Podcast-Host Alban Imeri eine neue Episode aufgezeichnet hat.

Profi-Debut mit 16

Profi-Fußballerin… nicht unbedingt das, was Valentina’s Eltern für sie im Sinn hatten. Trotzdem schaffte es die junge Italienerin einen Traum-Karrierestart hinzulegen. Mit nur 16 Jahren debütierte die Nürnbergerin in der Frauenbundesliga, ehe sie mit 20 Jahren zum ASD AGSM Verona CF wechselte. Im schönen Verona erreichte Valentina dann auch das, wovon alle Fußballer*innen träumen: In der UEFA Champions League spielen.

Karriereende am Höhepunkt

Recht lange sollte die fußballerische Erfolgsgeschichte von Valentina Maceri allerdings nicht mehr gehen. Denn trotz Profi-Dasein und Einsätzen in der Champions League entschied sie sich dann dazu dem Fußball den Rücken zu kehren. Eine unpopuläre Entscheidung, die auch in ihrem Freundeskreis auf gemischte Reaktionen stieß. Denn wer schmeißt als Fußball-Profi hin, um zu studieren?

Tschüss Fußball, Hallo Journalismus

„Das hört sich jetzt natürlich verrückt an, war es zu der Zeit auch“, schmunzelt Valentina. Auch in ihrem Umfeld stieß die junge Nürnbergerin auf gemischte Reaktionen. Aber mit Blick auf ihre Zukunft erkannte Valentina, dass das Leben als Profi im Frauenfußball zwar Spaß macht, allerdings nur für einen Bruchteil aller aktiven Spielerinnen finanziell lukrativ ist.

„In der Frauen-Bundesliga gibt es vielleicht 2-3 Teams, bei denen die Frauen hauptberuflich Fußball spielen. In allen anderen Mannschaften müssen die Mädels noch einen Full-Time oder mindestens Half-Time-Job machen.“

Der Grund für ihr Karriereende lag also keinesfalls daran, dass sie die Leidenschaft für Fußball verloren hat. Ganz im Gegenteil: Mit dem Ziel Sport-Reporterin zu werden, wollte Valentina Maceri quasi weiter „am Ball bleiben“. Nur eben neben statt auf dem Platz. Also kämpfte sie sich wieder durch die Uni und landete über Zwischenstationen beim kicker und Sport1 schließlich bei SportBild, wo sie seit März 2020 als Journalistin und Moderatorin tätig ist.

Gehaltsvergleiche & Fake News

Als ehemalige Profi-Fußballerin kann Valentina natürlich auch die immer lauter werdenden Gehaltsvergleiche gut beurteilen. Immer mehr aktive Spielerinnen fordern zumindest eine Anpassung im Hinblick auf die hohen Gehälter männlicher Fußball-Profis. Für Valentina Maceri ist das eine Rechnung, die sich ganz unemotional auf das klassische Prinzip „Angebot & Nachfrage“ zurückführen lässt. Solange nicht mehr Geld im Kosmos Frauenfußball zirkuliere, können auch die Gehälter der Spielerinnen nicht angepasst werden. Ein Problem, dass Valentina Maceri nicht mehr hat. Denn als Sportjournalistin und -moderatorin hat sie sich nun in eine Welt begeben, in der Leistung nicht mehr in Toren & Titeln, sondern in Klick-Zahlen gemessen wird.

Jetzt die neue Folge RUN Podcast mit Valentina Maceri anhören