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Alban Imeri

Alban ist Gründer von RUN Medien, Host des RUN Podcast und freier Blog-Autor.

RUN #59: Unser verdrehtes Verständnis von Recht

Strafverteidiger Thomas Skapczyk zu Gast beim RUN Podcast

Seit über 33 Jahren geht Thomas Skapczyk dem Anwaltsberuf nach. Mittlerweile gehört seine Kanzlei Skapczyk & Kollegen zu den renommiertesten und erfolgreichsten der Region. Auch wenn sich Mandanten seiner Kanzlei zu Fällen vom Erbrecht bis hin zum Familienrecht beraten lassen können, schlägt das Herz von Thomas Skapczyk für das Strafrecht. „Andere Fälle fasse ich nicht an“, schmunzelt er. In der aktuellen Folge des RUN Podcast taucht der erfahrene Strafverteidiger mit Podcast-Host Alban Imeri in die Welt des Rechts ein. Wie läuft so ein Gerichtstermin wirklich ab? Warum haben auch mutmaßliche Mörder eine angemessene Verteidigung verdient? Und warum trägt vor allem Social Media dazu bei, dass die Allgemeinheit ein eher verdrehtes Bild von „Recht“ hat?

TV vs. Reality

Thomas erinnert sich noch gut an die Beginne seiner Karriere. „Da stand ich mit meinem schlecht sitzenden Anzug“, beschreibt er seine ersten Pflichtmandate. Das sind genau die Fälle, die man aus Serien und Filmen kennt: Aussichtslose und eigentlich bereits verlorene Fälle, die jungen Anwälten keinerlei Spielraum lassen. In Wahrheit haben Pflichtverteidigungen aber nichts mit der Schwere oder Komplexität des Falles zu tun. Bei einer Verhaftung oder wenn eine Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr im Raum steht, so muss einem Angeklagten sofort ein Pflichtverteidiger zugeordnet werden. Dass derartige Fälle meistens bei jungen Anwälten landen, hat eher damit zu tun, dass man diese Erfahrungen sammeln lassen möchte.

Lässt schweigen schuldig wirken?

In der Regel beginnen Gerichtstermine morgens um 9 Uhr. Wenn die Anwesenheit aller Beteiligten geprüft wurde, liest der Staatsanwalt die Anklage vor und gibt der angeklagten Person die Möglichkeit Angaben zur Sache zu machen oder zu schweigen. Für Thomas gilt: Seine Mandanten schweigen und überlassen ihm das Reden, bevor sie sich womöglich „um Kopf und Kragen reden“, so der Strafverteidiger. Die Rückfrage, ob das generelle Schweigen vor Gericht jemanden schuldig wirken lässt, hält Thomas für einen Mythos. „Man muss weder einen guten Eindruck hinterlassen, noch muss man mit der Polizei kooperieren“. Das Recht auf Schweigen sei eines der zentralen Rechte vor Gericht und gebe jedem die Möglichkeit, sich auf eine neutrale Position zu stellen. Rechtlich gesehen gibt es hier also keinen Nachteil. Grundsätzlich gilt: Nicht der Beschuldigte muss seine Unschuld, sondern die Strafverfolgungsbehörde seine Schuld beweisen.

Schlechtes Gewissen?

Als Strafrechtsverteidiger hat Thomas schon viele verschiedene Fälle mit unterschiedlicher Schwere erlebt. Auch Mord. Ob er also schon mal ein schlechtes Gewissen hatte, wenn er einen mutmaßlichen Mörder verteidigt, verneint er sofort. „Wenn ich jemals bei einer Verteidigung ein schlechtes Gewissen hätte, dann hätte ich meinen Beruf verfehlt“, so Skapczyk. Grundsätzlich sei es auch völlig irrelevant ob jemand schuldig sei oder nicht. „Ob Eierdieb oder Mörder – im Strafrecht hat jeder die gleiche Behandlung verdient“, betont er. Deshalb sei es immer wichtig die Rechtsberatung ohne Ansehen der Person durchzuführen und den Mandanten trotz womöglicher persönlicher Vorurteile rechtmäßig zu beraten.

Haben wir ein verdrehtes Rechtsverständnis?

Körperverletzung, Sexualstraftaten oder Mord – Wenn derartige Fälle öffentlich verhandelt werden, führt das häufig zu vielen kontroversen Diskussionen auf sozialen Medien. Häufig kann die Gesellschaft Urteile nicht nachvollziehen und fordert härtere Strafen. Haben wir also ein verdrehtes Rechtsverständnis? Für den erfahrenen Anwalt Thomas liegt das an den Moralvorstellungen, die jeder Mensch mit sich trägt. Es sei gut und wichtig, dass Menschen diesen Gefühlen nachgehen und häufig könne man die (übertriebene) Reaktion auch als Anwalt nachvollziehen. Vor allem führe es aber häufig dazu, dass man viel zu harte Strafen fordert.

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Die Saisonstarts von FCN & Kleeblatt

Abstiegssorgen in Liga 1 und Aufstiegsambitionen in Liga 2

Die mittelfränkischen Bundesliga-Clubs haben die ersten Spieltage in ihren jeweiligen Ligen hinter sich. Für das Kleeblatt aus Fürth gibt es ergebnistechnisch leider bisher nicht viel Gutes zu berichten. Nur einen Punkt konnte die Truppe um Trainer Stefan Leitl bisher beim 1:1 gegen DSC Arminia Bielefeld einfahren und steht damit am Tabellenschlusslicht der 1.Bundesliga. Aber hier könnte der Schein etwas trügen, denn einige Neuzugänge wie Jetro Willems oder Sebastian Griesbeck konnten in ihren ersten Auftritten im Grün-Weißen Trikot überzeugen und machen Hoffnung und Mut für die restliche Saison.

Beim 1.FC Nürnberg hingegen gibt es allerlei Grund zum Optimismus. Der Club steht an Platz 4 der Tabelle der 2.Bundesliga ist bisher immer noch ungeschlagen (Stand 21.09). Mit 13 Zählern auf dem Konto hätte man sich den Start kaum besser vorstellen können, wenn man an die vergangenen Spielzeiten denkt. Ist der FCN also bereits ein Aufstiegsaspirant? Welche Erwartungshaltung hat der Verein? Und was sagen eigentlich die Fans dazu? Um dem auf den Grund zu gehen, haben wir uns zusätzlich auch einige Stimmen aus dem Fanlager eingeholt. Freut euch also auf eine unterhaltsame Folge mit Dirk Feustel und Alban Imeri.

Wie bereit ist Nürnberg für die Club-Öffnung im Oktober?

Es sei „sicherlich die mutigste Entscheidung“, so Markus Söder. Damit bezieht er sich u.a. auf den Beschluss zur Öffnung der Clubs und Diskotheken in Bayern ab 01. Oktober. Die Freude unter den Betreibern und Gästen könnte nicht größer sein, mussten wir doch alle seit einer gefühlten Ewigkeit auf Tanzveranstaltungen verzichten. In dieser Folge unseres Gastro-Podcasts Kaffee & Kuchen gibt Podcast-Host Ramona Pfaffl einen Rundumschlag über die Club-Öffnungen, die Nightlife-Szene in Nürnberg und einige unterhaltsame Geschichten, die von unseren Hörer*innen eingesandt wurden.

3G-Regel

Allerdings kann nicht jeder einfach in seinen Lieblingsclub hineinspazieren. Wer mal wieder feiern gehen möchte, der unterliegt der sogenannten 3G-Regel: Geimpft, genesen oder getestet. Vor allem beim Thema Tests ist zu beachten, dass ein normaler Schnelltest nicht reicht, um eintreten zu dürfen. Benötigt wird ein PCR-Test. Das kann sich je nach Häufigkeit der Clubbesuche schon auch auf das Portemonnaie auswirken und stellt ein Hindernis für alle Nicht-Geimpften und -Getesteten dar.

Weitere offene Fragen

Und auch wenn die Öffnung bereits per offiziellem Beschluss bekannt gegeben wurde und die Vorbereitungen im vollem Gange sind, so bleiben doch noch einige Fragen offen. FFP2- oder medizinische Maske? Wie stellt man sicher, dass der Mindestabstand eingehalten wird? Gibt es festgelegte Bereiche, in denen man sich nur bewegen darf? Gibt es eine Tanzfläche?
Es bleibt abzuwarten, wie die Clubs und Diskotheken in Bayern mit diesen Herausforderungen umgehen und wie gut diese besonderen Auflagen eingehalten werden.

Die große Euphorie?

Auch wenn eigentlich zu erwarten ist, dass jedem Club und jeder Diskothek die Türen eingerannt werden, so ist das Feedback zumindest bei den Umfragen auf unseren Social Media-Kanälen gemischt. So halten sich die Zahlen mit jeweils knapp 50% ungefähr die Waage. Es scheint, als würde vielen der Clubbesuch garnicht so sehr fehlen, wie man eigentlich vermuten mag. Könnte es also sein, dass die monatelange Abwesenheit der Clubs Auswirkungen auf unser Verlangen nach Parties hat?

Eure Einsendungen

Wie immer, geben wir unseren Hörer*innen die Möglichkeit unsere Podcast-Folgen aktiv mitzugestalten und ihren Input an uns zu senden. Wie ist eure Meinung zur Club-Öffnung im Oktober? Freut ihr euch oder habt ihr eigentlich gar keine Lust drauf? Könnt ihr euch überhaupt noch an eure letzte Party-Nacht erinnern? Und was war euer kuriosestes Party-Erlebnis? Freut euch also auf viele unterhaltsame Kurz-Geschichten.

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Steilvorlage #23: Die Notwendigkeit von CSR im Profi-Fußball

Katharina Fritsch, Leiterin Unternehmenskommunikation des 1.FC Nürnberg, zu Gast bei der Steilvorlage

Die soziale Verantwortung großer Unternehmen und Organisationen rückt immer weiter in den Vordergrund. Auch Profi-Fußballvereine haben sich dem Thema CSR (Corporate Social Responsibility) angenommen und möchten sich gesellschaftlich weiterhin engagieren. So auch beim 1.FC Nürnberg, wo Katharina Fritsch die Bereiche Unternehmenskommunikation und CSR leitet. In der aktuellen Folge unseres Sport-Podcasts Steilvorlage spricht sie mit Podcast-Host Dirk Feustel u.a. über die Notwendigkeit von CSR im Profi-Fußball, die sozialen Projekte des 1.FC Nürnberg und die hohe Erwartungshaltung der Nürnberger Fans.

CSR im Fußballverein

Sozial war Sport – und vor allem Fußball – schon immer. Wenn der Lieblingsverein auf dem Platz steht, feiern und weinen Fans verschiedenster Herkunft gemeinsam. Seit einigen Jahren engagiert sich der 1.FC Nürnberg im Rahmen der vereinsinternen CSR-Richtlinien auch außerhalb des Platzes. In ihrer Laufbahn beim Club erkannte Katharina früh, dass man den Fußball auch nutzen kann, um gesellschaftspolitische Themen voranzutreiben bzw. zu unterstützen. Und so legte sie ihr Amt als Pressesprecherin nieder und übernahm die Leitung über die Bereiche Kommunikation und CSR.

Nürnberg als soziale Community

Der 1.FC Nürnberg genießt in der Metropolregion zweifelsohne eine Vorreiterstellung, wenn es um mediale Präsenz geht. Dementsprechend ist die Erwartungshaltung an den Verein groß. Sei es bei sportlichen Leistungen oder eben auch bei Projekten neben dem Platz. Vor allem bei sozialen Projekten versucht der Verein nah an seinen Fans dran zu sein. Wie zum Beispiel bei der Aktion „Spielräume„, bei der der Club seine Fans dazu aufgerufen hatte, Nürnbergs Spiel- und Bolzplätze aufzuräumen. Im Gegenzug wurden Tickets für ein Heimspiel verlost. Die Resonanz war laut Katharina überwältigend. Innerhalb kürzester Zeit meldeten sich Hunderte Club-Fans und boten ihr soziales Engagement an. Ein positives Zeichen nicht nur für den Verein, sondern auch für die Stadt Nürnberg.

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Kaffee & Kuchen #19: Alles rund um den digitalen Hotel Check-In

Eike Steffen zu Gast bei Kaffee & Kuchen

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind auch an der Hotellerie nicht spurlos vorbeigegangen. Dementsprechend stehen auch hier nun alle Zeichen auf Veränderung – und das beginnt bereits beim Check-In. Was am Flughafen schon lange gang und gäbe ist, hat der Gast in dieser Folge, Eike Steffen, als einer der ersten nun auch im Hotel „dasPaul“ eingeführt: Den Online Check-In. Außerdem spricht Podcast-Host Ramona mit Eike u.a. über flexiblere Check-In & -Out Zeiten, wieviele Steckdosen ein Hotel haben sollte und darüber, ob ein Hotel wirklich einen Fernseher braucht.

Wartezeit minimieren

Trotz voranschreitender Digitalisierung bieten nur verhältnismäßig wenige Hotels das digitale Einchecken an. Dabei bietet das Ganze vor allem für die Betreiber viele Vorteile. Das eingesetzte Personal müsse beispielsweise nicht mehr an der Rezeption auf eincheckende Gäste warten, sondern kann nun andere Aufgaben übernehmen. Für den Gast bietet das neue digitale Modell eine schnelle Abwicklung und minimiert die lästige Wartezeit an der Rezeption.

Geht der Kontakt zum Gast verloren?

Wenn man nun also den digitalen Check-In nutzt, trifft man im „dasPaul“-Hotel keine Mitarbeiter mehr an und kann direkt zum gebuchten Zimmer gehen. Genau hier sehen Gegner der Digitalisierung das Problem, dass man den guten Draht zu den Kunden verlieren könne, wenn man sie nicht persönlich willkommen heißt und eventuelle Rückfragen sofort beantwortet. Dieses Problem sieht Eike nicht. Denn seine Mitarbeiter sind fast durchgehend über einen Hotelaccount bei WhatsApp erreichbar. Zudem habe er mit seinem Team die häufigsten Fragen beim Check-In gesammelt und versucht, diesen bereits beim Buchungsprozess vorzubeugen.

Flexiblere Zeiten für Check-In & Check-Out

Nach einigen Jahren in der Hotellerie-Szene weiß Eike auch, dass die Zeiten des Check-In und Check-Out je nach Wochentagen variieren. So verlassen die meisten Gäste unter der Woche bereits um 7 Uhr morgens das Hotel, während Wochenendgäste gerne einen Late Check-Out gegen 12 Uhr bevorzugen. Hier möchte er mehr Flexibilität bieten, auch wenn dies natürlich nicht ganz so leicht möglich ist. Denn bevor ein anderer Gast nach dem Check-Out das Hotel-Zimmer betreten kann, muss dieses natürlich erst gereinigt werden. Deshalb können Gäste des „dasPaul“-Hotels ihre bevorzugten An- und Abreisezeiten mit dem Hotel kommunizieren, um einen reibungsloseren Verlauf zu gewährleisten.

5 Fragen an Eike

Zum Abschluss der Folge stellt Podcast-Host Ramona dem Hotel-Experten noch 5 kurze Fragen, die er beantworten muss, ohne groß zu überlegen.

Zimmer mit oder ohne Balkon? Mit.

Zimmer in einer der unteren oder oberen Etagen? Oben.

Was darf in der Mini-Bar nicht fehlen? Ein kaltes Bier.

Welche Hygiene-Artikel sollte ein gutes Hotel bereitstellen? Schampoo, Duschgel, Handseife & Body-Lotion.

Wie muss die perfekte Hotel-Matratze sein? Lieber eine feste.

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Steilvorlage #22: Fürth, Stuttgart, Istanbul – Die Karriere von Roberto Hilbert

Roberto Hilbert zu Gast bei der Steilvorlage

Unser Sport-Podcast Steilvorlage meldet sich nach einer kleinen Sommerpause zurück. Als ersten Gast durften wir Roberto Hilbert bei uns begrüßen. Der ehemalige Kleeblatt-Kicker war außerdem beim VfB Stuttgart, Bayer 04 Leverkusen und bei Beşiktaş Istanbul unter Vertrag. Nachdem sich Podcast-Host Dirk Feustel und Roberto vor einigen Wochen beim Benefiz-Spiel „Kicken für Antonia“ in Oberfranken kennengelernt haben, hat sich Roberto sofort bereit erklärt, auch bei der Steilvorlage seine Fußball-Expertise mit unseren Hörern zu teilen. Mit uns spricht der gebürtige Forchheimer u.a. über seine Zeit als Spieler, die Nationalmannschaft, seine zweite Karriere als Trainer und darüber, warum Fußballprofis auch nur Menschen sind.

Wer war am schwierigsten zu verteidigen?

In seiner Karriere hat Roberto gegen einige exzellente Fußballer gespielt. Vor allem nachdem Roberto das Frankenland in Richtung Stuttgart, Istanbul und Leverkusen verließ und er auf internationaler Ebene in der UEFA Europa League & Champions League spielte. Aber wer war denn nun der Beste, den er in seiner Karriere verteidigen musste? Da fallen ihm so einige Namen ein. Franck Ribéry beispielsweise: Der flinke Franzose gehört für ihn ohne Frage zu den Top3 der härtesten Gegenspieler. Auch gegen Lionel Messi musste sich Roberto im direkten 1 gegen 1 beweisen. Ein Spieler blieb ihm aber ganz besonders in Erinnerung – Ronaldinho. Der Brasilianer sei zu seiner Zeit so unberechenbar gewesen, dass man als Verteidiger nie wusste, ob er jetzt nach links oder rechts geht. Für Roberto ist Ronaldinho nicht nur der härteste Gegenspieler, sondern auch der beste Spieler aller Zeiten gewesen.

„Wenn du als Trainer beim Spiel noch was reinrufen musst, hast du unter der Woche was falsch gemacht“

Mittlerweile ist Roberto seine zweite Karriere angetreten. Denn nach seiner aktiven Zeit als Fußballer schlug der Franke seine zweite Laufbahn als Trainer ein. Heute steht er bei der U23 der SpVgg Greuther Fürth an der Seitenlinie. Als Coach möchte Roberto allerdings nicht unbedingt als Schreihals wahrgenommen werden. „Wenn du als Trainer beim Spiel noch was reinrufen musst, hast du unter der Woche was falsch gemacht“, betont er. Ohnehin seien Spieler in so einer Situation nur wenig aufnahmefähig für die Schreie des Trainers. Das kennt er selber nur zu gut. „Vor allem, wenn man wie ich das Glück hat, vor großen und atemberaubenden Kulissen zu spielen. Das kommt natürlich mit einer gewissen Lautstärke… am Ende müssen das immer die Jungs auf dem Platz regeln“.

Auf dem Platz gibts keine Freunde

Während seiner Karriere als Spieler galt Roberto stets als Kämpfer. Allerdings als ein sehr fairer. Denn nur ein einziges Mal musste er mit einer Gelb-Roten-Karte vorzeitig den Platz verlassen. Das hat ihn aber niemals daran gehindert, den nötigen Biss auf den Platz zu bringen. „Klar, dann wird auch mal die gegnerische Bank mit ein wenig Trash-Talk provoziert. Das gehört nun mal zum Fußball dazu“, schmunzelt er. Aber nach dem Abpfiff sei das alles wieder vergessen. „Da gibt man sich die Hand, küsst sich links, rechts und dann ist das Thema erledigt“. Diese klare Devise galt als Spieler für ihn und tut es heute noch als Trainer.

8x für die Nationalmannschaft

„Klar, die Nationalmannschaft ist das Höchste der Gefühle“, so beschreibt Roberto seine 8 Einsätze für die deutsche Nationalmannschaft. Das der Junge aus Forchheim es über die SpVgg Greuther Fürth zum Nationalspieler gemacht hat, war nicht nur ein Erfolg für ihn, sondern für das Frankenland. Und auch heute hört man noch heraus, wie stolz Roberto auf diese besondere Errungenschaft ist. Er erzählt außerdem davon, wie es war als junger Spieler mit gestandenen Persönlichkeiten, wie Michael Ballack, Miroslav Klose oder Thorsten Frings zusammen zu spielen. „Auf einmal steht Michael Ballack vor dir, Kapitän und absolute Legende… da hast du erstmal schon großen Respekt davor“. Auch die mediale Aufmerksamkeit und Kritik sei im Dress der Nationalmannschaft eine ganz andere. „Da wirst du schon extrem kritisiert und darfst nichts mehr falsch machen… aber klar, es ist ja auch die Nationalmannschaft“. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt bis heute allerdings die Nicht-Nominierung für die EM 2008, für die er bis heute keine richtige Erklärung von Ex-Bundestrainer Joachim Löw erhalten hat.

Fußballprofis sind auch nur Menschen

Der Fußball-Markt sei natürlich verlockend. „Man kann als Profi sehr, sehr viel Geld verdienen. Aber das ist kein Reichtum.“ Denn zum Reichtum gehöre für Roberto u.a. auch die nötige mentale Gesundheit. Und die büßen viele Profis während ihrer Karriere ein. Man müsse vor allem junge Fußballer*innen darauf vorbereiten, dass man in diesem Geschäft sehr viel und oft auch sehr persönlich kritisiert wird. Sowohl von den Fans als auch von den Medien. Damit müsse man auch erstmal klarkommen. Genau hier möchte Roberto in seiner Funktion als Co-Trainer der U23 und Bindeglied zum NLZ vorbeugen und die jungen Nachwuchskicker vorbereiten. Und das mit absoluter Ehrlichkeit. Sowohl über ihre Leistungen als auch über das wahre Fußballgeschäft.

Jetzt Steilvorlage #22 mit Roberto Hilbert anhören

Eure kuriosesten Festivalgeschichten

Auch wenn es rund um Festivals in den letzten Monaten nur wenig zu berichten gab, so ist langsam doch ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Aufgrund der jüngsten Lockerungen rund um die Corona-Pandemie dürfen sich auch Festival-Fans wieder auf die ersten Veranstaltungen freuen. Deshalb haben wir unsere Hörer dazu aufgerufen, ihre kuriosesten Festivalgeschichten mit uns zu teilen. Natürlich wollen wir euch diese nicht vorenthalten:

1. Wenn man die Professorin trifft

Es kann durchaus seltsam sein, Bekannte oder Kollegen auf einem Festival zu treffen. Vor allem, wenn man auf einem Festival wie Rock im Park unterwegs ist und eigentlich alle kultivierten Gepflogenheiten zuhause gelassen hat. Das Aufeinandertreffen mit der Geschichtsprofessorin Susi lief aber dann doch etwas anders als erwartet…

2. Gestank vor dem Zelt

Dass das Campen auf dem Festival-Gelände nicht gerade zu den komfortabelsten und angenehmsten Übernachtungsmöglichkeiten gehört, sollte eigentlich jedem klar sein. Da kann es gut und gerne auch mal zu unangenehmen Gerüchen kommen. Diesem Hörer kam der Gestank dann doch etwas zu intensiv vor. Kein Wunder, denn er der Ursprung lag direkt vor dem Zelt.

3. Wo sind meine Freunde?

Wer kennt es nicht? Im Laufe des Abends verliert sich die Gruppe und irgendwann steht man alleine da und fragt sich, wo alle denn geblieben sind. Meistens findet man die Freunde dann an der Bar oder beim Tanzen wieder. In diesem Fall war das aber nicht so.

4. Zu viel Alkohol ist nicht gut für… die Augen

Übermäßiger Alkoholkonsum hat Folgen: Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder vielleicht sogar mal die ein oder andere Wunde an Knien und Ellenbogen, wenn sich das Gleichgewicht mal kurz verabschiedet. Dieser Fall beweist: Auch die Augen können in Gefahr sein.

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RUN #58: Was bedeutet eigentlich „Kreativität“?

Kreativitätsforscher und TEDx Speaker Tobias Eismann zu Gast im RUN Podcast

In der ersten Folge nach der diesjährigen Sommerpause spricht RUN Podcast-Host Alban Imeri mit Dr. Tobias Eismann. Der Kreativitätsforscher und Speaker der bekannten TEDx Talks beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren tiefer mit dem Thema Kreativität, welches er außerdem auch bei seinem derzeitigen Arbeitgeber, der Siemens AG, als Hauptverantwortlicher vorantreiben soll.

Zur Kreativität gehört Fehlerkultur

Per wissenschaftlicher Definition ist Kreativität die Schaffung von etwas Neuem, das gleichzeitig auch nützlich ist. Ob das nun jemandem hilft, das Thema Kreativität auf Anhieb besser zu verstehen, bezweifelt Tobias sehr. Viel mehr müsse man hier die Fehlerkultur hervorheben, die sich immer noch als einer der Hauptgründe für ungelebte Kreativität gilt. Denn nur wer auch bereit ist Fehler zu machen, könne etwas Kreatives erschaffen. Eine fehlerlose und „perfekte“ Idee gibt es ohnehin nicht, so der Kreativitätsforscher.

Gute Ideen kommen oft im Standby-Modus

Auch wenn sich Kreativität durch bestimmte Umgebungen und Vorgehensweise fördern lässt, so kann man sie nicht wie einen Lichtschalter ein- und ausschalten. Oftmals setzt man sich mit einem (komplexen) Problem auseinander und findet auf Anhieb keine Lösung. Doch statt enttäuscht oder frustriert zu sein, sollte man auf sein Unterbewusstsein vertrauen: Denn wie Tobias erklärt, arbeitet dieses weiterhin an der Lösung des Problems, auch wenn man sich eigentlich schon mit dem nächsten Thema beschäftigt. So kommt es auch, dass einem oftmals beim Duschen oder Joggen eine Lösung einfällt, obwohl das Gehirn hier quasi im „StandBy-Modus“ ist.

Erst das Problem verstehen, dann an die Lösung machen

„Lass uns nicht zu lange mit dem Problem beschäftigen und lieber in Lösungen denken“. Viele kennen diesen Spruch wahrscheinlich aus Geschäftsmeetings. Aber genau das kann kreative Ansätze hemmen. Denn oftmals muss man – um ein Problem auf kreative Art und Weise zu lösen – erstmal das Problem hinterfragen und richtig verstehen. „Think outside the box“ heißt es oftmals. Aber das ist nur möglich, wenn wir die Gegebenheiten eines Problems in seine Einzelteile zerlegen und neu definieren. Hierzu hat Tobias eine kleine Kreativ-Challenge mitgebracht, die er Alban in der Podcast-Folge ab Minute 21:02 stellt.

5 Gründe für ungelebte Kreativität

Viele Menschen haben gute Ideen und kreative Ansätze, die sie niemals aussprechen. Gründe für diese ungelebte Kreativität gibt es viele. In der Podcast-Folge diskutieren Tobias und Alban die Top-5 Gründe für ungelebte Kreativität:

1. „Ich hab keine Zeit.“
2. „Ich hab kein Geld.“
3. „Ich weiß nicht wie.“
4. „Ich bin nicht gut genug“
5. „Ich hab Angst zu scheitern.“

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Steilvorlage #21: Extremdistanz Triathlon – Im Gespräch mit Anja Ippach

Triathletin Anja Ippach zu Gast bei der Steilvorlage

Schwimmen, Radfahren, Laufen – diese drei Disziplinen müssen alle Athletinnen und Athleten beim Triathlon absolvieren. Nachdem wir bereits vor einigen Wochen mit dem Veranstalter der Roth Challenge – Felix Walchshöfer – gesprochen haben, wollen wir einmal mehr in die Welt des Triathlons eintauchen. Deshalb ist bei der aktuellen Folge der Steilvorlage Anja Ippach zu Gast. Die gebürtige Bambergerin mit Wohnsitz in der Metropolregion Nürnberg ist mehrmalige Ironman-Siegerin (2013,2015) und deutsche Meisterin in der Triathlon-Langdistanz (2015).

Die schönsten Strecken der Welt

In ihrer Laufbahn als Triathletin ist Anja bereits so einige Strecken in vielen verschiedenen Ländern gelaufen. Da bleiben die besonders schönen Veranstaltungen natürlich im Gedächtnis. Wie zum Beispiel der Ironman in Wales, welchen sie mit wunderschöner Landschaft und einem überaus herzlichen Volk in Verbindung bringt. Vor allem ist es aber die Challenge in Roth, die sie mit besonders schönen Erinnerungen und vielen Emotionen in Verbindung bringt.

Körperliche vs. mentale Fitness

Wer einen Triathlon über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Lauf absolvieren möchte, der muss körperlich bestens vorbereitet sein. Selbst nach jahrelangem Training und vielen internationalen Erfolgen beschreibt Anja die Distanzen immer noch als höchst herausfordernd. Hinzu kommt dann aber auch noch der Aspekt der mentalen Fitness. Während des Triathlons versucht sie „im Moment zu bleiben“. Das bedeutet, dass sie beispielsweise beim Marathonlauf nur an den nächsten Kilometer denkt und nicht an die Gesamtdistanz. So hält man sich mit kleinen Erfolgen motiviert.

Über die Grenzen gehen

Ohne eine entsprechend lange Vorbereitung wäre das Absolvieren eines Triathlons wegen der langen und fordernden Distanzen undenkbar. Deshalb nehmen auch die absoluten Spitzen-Athlet*innen maximal 2-3 mal im Jahr an einem solchen Wettbewerb teil. Das mache die Vorfreude natürlich groß, aber biete auch eine hohe Gefahr der Enttäuschung bei einem Misserfolg. Auch Anja erinnert sich da beispielsweise an eine Situation in Irland, bei dem sie während des Triathlons – auch wegen kalter Wetterbedingungen – körperlich und mental ihre Grenzen fand.

Ein Weg zu sich selbst

Grundsätzlich sei der Triathlon für Anja eine Sportart, die einem „viel über sich selbst erzählt“. Während einer solchen extremen Leistung würde man viel über sich selbst lernen. Zum Beispiel, wie man mit Hindernissen umgeht oder wie man in Stress-Situationen mit sich selber spricht. Das mache das Überqueren der Ziellinie beim Triathlon zu einer solch besonderen Erfahrung, die sie nur jedem ans Herz legen kann. Natürlich aber in selbstgewählter Distanz.

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Kaffee & Kuchen #18: Nürnbergs erstes Superfood-Café

Daniel Lang von Rainbowl zu Gast bei Kaffee & Kuchen

Seit 2018 betreibt Daniel das erste Superfood-Café in Nürnberg namens Rainbowl. Wie der Name schon impliziert, möchte Daniel seine Bowls bunt gestalten – mit viel Früchten, viel Natur und vor allem gesund. Denn als leidenschaftlicher Sportler achtet Daniel sowieso auf ausgewogene Ernährung. In der aktuellen Folge unseres Gastro-Podcasts Kaffee & Kuchen spricht der Rainbowl-Gründer mit Podcast-Host Ramona Pfaffl u.a. über die Idee hinter seinem Superfood-Café, auf welche Zutaten man für ausgewogene Mahlzeiten zurückgreifen sollte, wie man beim Thema „gesunde Ernährung“ diszipliniert bleibt und was es mit dem Bullet-Proof-Kaffee auf sich hat.

Nürnbergs erstes Superfood-Café

Seit knapp 3 Jahren ist Daniel nun Gastronom. Davor hat der 35-jährige Nürnberger bei der Elektrofachmarktkette Saturn gearbeitet, ehe er sich dazu entschlossen hat, Rainbowl zu gründen. In einem Urlaub zur Neuorientierung im Sommer 2018 beschloss er aus der Idee Realität zu machen, auch wenn er vorher keinerlei Berufserfahrung in der Branche hatte. „Ich hatte zwar keinerlei Gastro-Erfahrung, aber ich war immer ein guter Kunde“, erzählt Daniel schmunzelnd.

Gesunde Ernährung für mehr Power

Was wie ein plakativer Werbeslogan klingt, ist dennoch wahr, wie uns Daniel versichert. Das liegt nicht zuletzt am Superfood, welches auch in den Rainbowls verwendet wird. Ob Acai oder Moringa – die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit sind mittlerweile auch wissenschaftlich belegt. Aber es müsse nicht immer nur „das exotisch klingende Produkt“ sein, denn auch ein Apfel ist für Daniel ein gut geeignetes Superfood.

Der Bullet-Proof-Kaffee

Tipp von Daniel: Mit einem Bullet-Proof-Kaffee startet er noch energetischer und fokussierter in den Tag. Man nehme einen klassischen schwarzen Kaffee und fügt Butter aus Weidehaltung hinzu. Abgerundet wird das ganze dann durch MCT Öl, welches noch untergemixt wird. Der hohe Fettanteil in Bullet-Proof-Kaffees soll lange satt machen. Vor allem Menschen, die sich bereits fettreich und kohlenhydratarm ernähren, sollen diesen Effekt deutlich spüren. Außerdem soll das Kaffeegetränk lange Energie spenden, da es die Konzentration von Ketonkörpern im Körper erhöht.

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